Hubert Gaisbauer

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Gedanken für den Tag

Natur in der Bibel

Der Publizist Hubert Gaisbauer macht sich Gedanken über "Wein und Öl" - das Wachsen, das Ernten und das Genießen in der Bibel

Ich erinnere mich an eine Reise im Norden Portugals. In den Bergen, abseits der Straße, am Rande eines Dorfes, haben wir eine kleine Kirche entdeckt. Rund um den schlichten Bau mit Resten romanischer Portalfiguren erinnern einige grau verwitterte Grabsteine, dass hier einmal ein Friedhof war.

Jetzt stehen rund um die Kirche zwischen dunklen Olivenbäumen - gegeneinander gelehnt - goldleuchtende Garben des Getreides, das zwischen den Bäumen gereift und bereits geerntet war. An der Wand der Kirche waren Weinstöcke hochgezogen, von denen bereits süß die Trauben lockten. Eine Ziege knabbert zufrieden am spärlichen Gras zwischen den Ölbäumen und blickt uns weltvergessen an. Über einem steinernen Trog tropft ein Wasserhahn, der, als ich ihn aufdrehe, sogar reichlich Wasser spendet. Erfrischt setze ich mich auf die niedrige Steinmauer und spüre ein großes Glück in der Seele.

So erlebe ich anschaulich, wovon der 147. Psalm singt: "Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst, dass der Wein erfreue des Menschen Herz und sein Antlitz schön werde vom Öl und dass das Brot des Menschen Herz stärke."

Hier wäre gut sein, dachte ich: Wasser, Wein, Korn und Öl. Mehr braucht es nicht zum Leben. Diese vier Überlebensmittel sind in ihrer ganzen Symbolkraft Geheimnis und Zeichen des Lebens. Papst Franziskus nennt sie in seinem Rundschreiben "Laudato si" auch eine Einladung, die Welt und die Natur und das, was wir Sakrament nennen, auf einer ganz greifbaren Ebene zu umarmen.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Artur Paredes
Gesamttitel: Fernando Machado Soares : Le Fado de Coimbra
Titel: Variacao em Re Menor / Variation für Gitarre in d-moll
Solist/Solistin: Fernando Machado Soares
Länge: 03:14 min
Label: Harmonia Mundi HM 83 C 559041

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