Grenzbereich, Melilla

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Journal-Panorama

EU-Flüchtlingspolitik in Afrika: Ein Grenzgang

Viel zu oft kommt es bei der Verteidigung des Grenzzauns von Melilla zu unangemessener Gewalt. Gestaltung: Birgit Raddatz, Dunja Sadaqi, Franka Welz (ARD)

Die Gewalt an Europas einziger Landgrenze mit Afrika im Königreich Marokko sorgt immer wieder für Schlagzeilen; ein besonders dramatischer Vorfall ereignete sich am 24. Juni 2022. Am Grenzzaun in Melilla, zwischen der spanischen Exklave und Marokko, versuchten fast 2000 afrikanische Migrant/innen die meterhohen Stacheldrahtzäune zu überwinden. Augenzeugen beschreiben den Vorfall wie eine Schlacht zwischen Migranten und Sicherheitsbeamten; nach offiziellen Angaben starben mindestens 23 Menschen, mehrere Hundert wurden verletzt, das war die schlimmste Bilanz, die jemals bei einem derartigen Versuch verzeichnet wurde. Madrid und Rabat sehen die Schuld für die Tragödie bei "kriminellen Menschenhandelsnetzwerken".
Die Kritik an den vermeintlichen Menschenrechtsverletzungen bleibt auch vier Monate nach dem Vorfall verhalten - auch in Europa. Zu sehr ist die Grenzpolitik in Nordafrika zum politischen Pulverfass im Norden geworden. Eine Recherche an den Außengrenzen.

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