Der Kollaps der bürgerlichen Mitte

2. November 2022, 13:00

Von Donald Trumps Republikanern bis zu den Tories in Großbritannien, von der Democrazia Cristiana in Italien zur ÖVP in Österreich und ähnlichen Parteien in vielen Staaten Europas und darüber hinaus - überall scheinen bürgerliche Parteien in Skandale verwickelt, erleben dramatische Niederlagen oder werden von Wähler:innen verlassen und von rechtsradikalen Politiker:innen gekapert oder weit abgedrängt. Dreißig Jahre nach dem Niedergang vieler sozialdemokratischer Parteien scheint jetzt auch das konservative Lager vor dem Abgrund zu stehen.

Woran liegt dieser rasche und dramatische Zusammenbruch einer politischen Orientierung mit langer Tradition? Die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl beschäftigt sich besonders mit der sogenannten Neuen Rechten und dem Erstarken der Identitären in Europa. Im Gespräch mit Philipp Blom versucht sie, dem Zusammenbruch des bürgerlichen Lagers auf den Grund zu gehen und zu beschreiben, wie dieser Prozess unsere Gesellschaften verändert und wofür er steht.

Welche historischen Faktoren sind dabei am Werk? Wie wichtig sind wirtschaftliche Entwicklungen und technokratische Regierungen? Wie steht es um das Gleichgewicht zwischen demokratisch gewählten Regierungen und der anonymen Macht der Märkte? Und was bedeutet der Niedergang eines verantwortungsvollen Konservatismus für die politische Debatte und die Qualität des Regierens in den betroffenen Gesellschaften?

Wenn Sie Fragen oder Beiträge zum Kollaps der bürgerlichen Mitte haben und an dem Gespräch zwischen Philipp Blom und Natascha Strobl teilnehmen möchten: die Redaktion freut sich auf Ihre Anrufe und E-Mails unter 0800 22 69 79, kostenlos aus ganz Österreich, und an unter punkteins(at)orf.at

Service

Natascha Strobl: Radikalisierter Konservatismus, eine Analyse. Frankfurt/M, Suhrkamp, 2021

Sendereihe

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