Die genialen Schachzüge der Brüder Chess

4. November 2022, 17:30

Hört man sich die Rolling Stones der frühen 1960er-Jahre an, wird deutlich, dass diese jungen Briten damals vor allem jene schwarze Musik nachspielten, die in der Dekade davor beim Chicagoer Label Chess Records aufgenommen worden war: Muddy Waters, Willie Dixon, Howlin' Wolf, Chuck Berry etc. Dass diese Schallplatten in den 50ern produziert wurden, verdankt die Musikgeschichte dem 1917 im polnischen Dorf Motal (heute Belarus) geborenen Lejzor Szmuel Czyz. Der emigrierte 1928 mit seiner Familie in die USA, wo er bald den anglisierten Namen Leonard Sam Chess bekam.

Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Phil betrieb er ab 1938 Nachtclubs in der afroamerikanisch dominierten South Side von Chicago, wo Blues und Jazz blühten. Im Herbst 1947, also vor 75 Jahren, traf Leonard Chess dann eine weitreichende Entscheidung: er investierte sein Geld in das kleine, wenige Monate zuvor gegründete Schallplattenlabel Aristocrat Records. Bald stieg auch Bruder Phil ins Unternehmen ein, und aus Aristocrat wurde Chess, das mit seinem harten elektrifizierten Blues neben Sun Records in Memphis zum bedeutendsten Label für die Entwicklung und den Siegeszug des Rock'n'Rolls wurde

Sendereihe

• Spielräume

Gestaltung

• Michael Neuhauser

Übersicht

• Jazz