Verena Roßbacher

APA/EVA MANHART

Verleihung des österreichischen Buchpreises 2022

Österreichischer Buchpreis an Verena Roßbacher

Die 1979 in Bludenz geborene und in Berlin lebende Autorin Verena Roßbacher hat mit ihrem vierten Roman "Mon Chéri und unsere demolierten Seelen" den Österreichischen Buchpreis des Jahres 2022 gewonnen. Diese Jury-Entscheidung wurde am Montagabend bei der Verleihung im Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz bekanntgegeben. Die heuer zum siebenten Mal vergebene Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Im Vorjahr gewann Raphaela Edelbauer mit ihrem Roman "DAVE".

Roßbacher studierte zunächst Philosophie, Germanistik und Theologie in Zürich, danach am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihr Debütroman war "Verlangen nach Drachen" (2009). Es folgte "Schwätzen und Schlachten" (2014) und "Ich war Diener im Hause Hobbs" (2018). Erst im September erhielt sie den diesjährigen Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen.

"'Mon Chéri und unsere demolierte Seelen' erzählt eine Geschichte vom Loslassen. Zwischendrin gibt es Slapstick vom Feinsten. Lustige Frauen, das lernen wir mit Verena Roßbacher, sind einfach unwiderstehlich!", urteilte die Buchpreis-Jury. "Mit ihrer Heldin Charly Benz habe sie "nicht nur eine Figur geschaffen, die man nie mehr vergisst. Sie gesteht ihr auch eine geradezu unglaubliche Persönlichkeitsentwicklung zu."

Der mit 10.000 Euro dotierte Debütpreis geht heuer an die 1991 in Hamburg geborene Sprachkunst-Studentin an der Wiener Universität für Angewandte Kunst Lena-Marie Biertimpel, die den Preis für ihren Roman "Luftpolster" bekommt. "Vom Suizidversuch der Schwester aus der Bahn geworfen, begibt sich 'Peach', die Ich-Erzählerin, freiwillig in der Psychiatrie", beschrieb die Jury das Buch und lobte es als "eindringliches Debüt, wuchtig und zärtlich zugleich." Biertimpel setzte sich bei der Jury gegen Sirka Elspaß ("ich föhne mir meine wimpern") und Anna Maria Stadler (Maremma") durch. Im Vorjahr setzte sich in dieser Kategorie Anna Albinus mit "Revolver Christi" durch.

Der Österreichische Buchpreis wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien ausgerichtet. Die Jury bestand heuer aus dem Buchhändler Bernhard Bastien, dem Literaturwissenschafter Günther Stocker, den Journalistinnen Edith-Ulla Gasser und Katharina Teutsch und dem Journalisten Stefan Gmünder.

Die bisherigen Österreichischen Buchpreise gingen an Friederike Mayröcker (2016), Eva Menasse (2017), Daniel Wisser (2018), Norbert Gstrein (2019), Xaver Bayer (2020) und Raphaela Edelbauer (2021).

Im siebenten Jahr des Bestehens des Preises reichten 58 Verlage 110 Titel für den Österreichischen Buchpreis ein, für den Debütpreis haben sich 18 Verlage mit 23 Erstlingstiteln beworben. Dorothee Hartinger und Philipp Hauss, Mitglieder des Burgtheaterensembles, präsentierten an diesem Abend im Kasino am Schwarzenbergplatz in Wien die für die Endauswahl nominierten Werke und ihre Autoren/innen.

Auf der "Shortlist" für den österreichischen Buchpreis 2022 standen:

Helena Adler: "Fretten" (Jung und Jung Verlag)
Reinhard Kaiser-Mühlecker: "Wilderer" (S. Fischer Verlag)
Anna Kim: "Geschichte eines Kindes" (Suhrkamp Verlag)
Robert Menasse: "Die Erweiterung" (Suhrkamp Verlag)
Verena Roßbacher: "Mon Chéri und unsere demolierten Seelen" (Verlag Kiepenheuer & Witsch).

Für den Debütpreis waren nominiert: Lena-Marie Biertimpel – Luftpolster (Leykam Verlag), Sirka Elspaß – ich föhne mir meine wimpern (Suhrkamp Verlag), Anna Maria Stadler – Maremma (Jung und Jung Verlag)

Für die musikalische Gestaltung des Abends sorgte das Aureum Saxophon Quartett.

Ö1 übertrug live aus dem Kasino am Schwarzenbergplatz.

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