Die Ästhetik des Skippens

22. Dezember 2022, 09:45

Der Versuch, den Algorithmus zu befriedigen, führte Pop-Produzent:innen zunächst in Richtung Verknappung, Refrain-Wut und Gleichklang. Dabei liegt der Reiz des Streaming-Konsums gerade im beliebigen Skippen zwischen Genres und Jahrzehnten. Diese Hörgewohnheiten reflektieren sich inzwischen auch im Songwriting einer neuen Generation von Künstler:innen. Von den dramatischen Tempowechseln des Hyperpop bis zu den rastlosen Kontrast-Arrangements von Bands wie Jockstrap oder Black Midi: Die seit vier Jahrzehnten dominante, streng metronomische Beats-per-minute-Ästhetik des Pop löst sich auf. Vielleicht gibt es ja doch eine erkennbare Zukunft des Pop, bloß drängt sie nicht mehr nach vorn, sondern in alle Richtungen zugleich.

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Ted Gioia: "Is Old Music Killing New Music?" aus The Atlantic (Jänner 2022)
https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2022/01/old-music-killing-new-music/621339/
Simon Reynolds: Retromania - Pop Culture's Addiction to Its Own Past (Faber 2011)
Maik Brüggemeyer: Pop - Eine Gebrauchsanweisung (Penguin 2019)

Interviewpartner:innen:
Sean Price bei Fortuna Pop! und Key Production
https://www.tapeterecords.de/ Gunther Buskies
Management- und Consulting-Firma von Gunther Buskies und Lutz Stöver
Geordie Greep von Black Midi
Taylor Skye von Jockstrap
Maik Brüggemeyer beim Rolling Stone
Pressetext zur Honorary Mention von Last.fm bei der Ars Electronica 2003

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