Sampling, zwischen Kunst und Diebstahl

13. Februar 2023, 09:45

Ist Musik ein Allgemeingut? Jede kreative Äußerung hat Wert. Wie wird diese abgegolten und kann die Nutzung ohne Erlaubnis rechtliche oder ethische Konsequenzen nach sich ziehen? Die Spanne zwischen der subjektiven, künstlerischen Produktion, dem rechtlichen Schutz und der industriellen Ausbeutung regt zur Diskussion an. Studierende der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien stellen sich in diesem Radiokolleg der Herausforderung.

Musik basiert nahezu immer auf bereits Gehörtem. Mit der Erfindung der Tonaufzeichnung ergaben sich für Musikschaffende neue Möglichkeiten, externe Medien in die eigene Kunst zu integrieren. Die zwei wichtigsten Varianten der musikalischen Wiederverwertung sind Sampling und Remix. Sampling beschreibt die kreative Zusammenstellung von Teilen bestehender Tonaufnahmen zu einem neuen Musikstück. Diese Vorgehensweise ist stilprägend für viele Musikgenres. Von Musique Concrète um 1950, DJ-Kultur der 1970er und 1980er Jahre bis hin zu zeitgenössischem Hip-Hop: neue Musik wird aus bestehenden Aufnahmen kreiert. Ein Remix wiederum beschreibt eine neu arrangierte Version eines bereits existierenden Songs und ist vor allem in der elektronischen Tanzmusik verbreitet. Doch inwiefern lässt sich die Verwendung geistigen Eigentums anderer als eigene Kunstform rechtfertigen? Warum spielt Nostalgie eine elementare Rolle in der modernen Popularmusik? Auf der Suche nach Originalität begeben sich Musikschaffende auf einen schmalen Grat zwischen Inspiration und Imitation.

Gestaltung: Ferdinand Rauchmann

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