Das Hörspiel mit dem besten Sound Design

11. März 2023, 14:00

Der Dichter Ludwig Fels hat eine Geschichte geschrieben, die sich ereignet hat, aber über die niemand mehr berichten konnte. Frühjahr 1944: Die kleine Mirka und ihr Vater, in einem Viehwaggon eines Deportationszuges auf der Strecke vom Ghetto Lodz nach Auschwitz.

"Mit sparsamen, unaufdringlichen Mitteln wird eine dichte Atmosphäre gestaltet. Schon zu Beginn lang ohne Worte, trägt das Sounddesign die Geschichte mit geballter, erzählerischer Kraft. Die Komposition von Geräuschen und Musik öffnet Räume und dringt tief in den Gefühlsraum der Zuhörenden - aufgrund der Tragik bis zur Unerträglichkeit. Die Tongestaltung dient ausschließlich der Erzählung - ist aber zugleich entscheidend in einer genauso zarten wie erschütternden Geschichte", so die Begründung der Jury.

Erstmals wurde im Rahmen der "Ö1 Hörspiel-Gala" ein Sonderpreis für das beste Sound Design eines Hörspiels vergeben. Die Film- und Theaterregisseurin Beate Thalberg, die hörspielerfahrene ORF-Tonmeisterin Herta Werner-Tschaschl und der Drehbuchautor Anton Maria Aigner nominierten aus allen im Vorjahr produzierten Hörspielen des ORF jenes Stück, das sich am stärksten durch ein originäres Sounddesign auszeichnet.

Stefan Weber: "'C'est la parole qui fait la musique'. Das Wort ist die Musik, der Klang, das Geräusch. Wenn man alle anständig und frei inszeniert, können sie zusammen funktionieren. Der Phantasie sind danach keine Grenzen gesetzt."


Mit Naïma von Bargen (Mirka), Markus Meyer (Mirkas Vater), Klaus Höring (Sprecher), Joshua Bader (Chor), Eike Onyambu (Chor), Ludwig Weißenberger (Chor), Katrin Thurm (Tante). Aufnahme, Klang-Design und Regie: Stefan Weber (Autorenproduktion 2022)

PS. Im Ö1 podcast erzählt Stefan Weber im Gespräch mit Philip Scheiner ausführlich über diese außergewöhnliche Produktion

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