In memoriam Pall Pampichler-Palsson

13. April 2023, 19:30

Im Jahr 1949 ist der junge Pall Pampichler-Palsson, damals Trompeter im Grazer Opernorchester, gemeinsam mit zwei Musikerkollegen nach Island gereist, um Mitglied des neu gegründeten Isländischen Symphonieorchesters zu werden. Das skandinavische Land, das weniger Einwohner als Graz hat, hat den Steirer dann nicht mehr losgelassen, so dass er 44 Jahre lang das Musikleben dort nachhaltig geprägt hat.

In Island genoss Pampichler einen hervorragenden Ruf als Trompeter, als Dirigent - und natürlich als Komponist. Er hat sich in die Landschaft verliebt, in die Offenheit der Leute, wie sie Neuem - auch in der Musik - begegnen.

So ist seine "Lebensklänge"-Symphonie auch eine Reflexion seines Musikerseins in Island, wo er sich, um in Ruhe komponieren zu können, oft in die Einsamkeit zurückgezogen hat. Der Sehnsucht nach dem Süden, nach dem Meer, spürt ein isländischer Text nach, den Pampichler im ersten Teil seines Zyklus "Verleih mir Flügel" vertont hat;
voll Melancholie, inspiriert vom Land, das ihn viele Jahrzehnte lang fasziniert hat.

1991 ist er nach Graz zurückgekehrt und hat dann hier seine kompositorischen Ideen verfolgt. Pall Pampichler-Palsson durfte sich in den letzten Jahren in der steirischen Landeshauptstadt über zahlreiche Aufführungen seiner Werke durch prominente Ensembles und in wichtigen Konzertreihen freuen; etwa im Rahmen des "Recreation"-Zyklus, bei den Konzerten im Opernhaus, im Rahmen der Eggenberger Schlosskonzerte oder im Musikverein für Steiermark.

Der isländisch-steirische Komponist, der seine ausgesprochen kreativen letzten 30 Jahre in Graz verbracht, ist am 10. Feber 94jährig verstorben.

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Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Franz Josef Kerstinger

Übersicht

• 5.1 Dolby Digital