Tanja Maljartschuk

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Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren

Tanja Maljartschuk über die Ukraine

"Die Zeit ist ein Sack voller Traumata" - Eine Begegnung mit der ukrainischen Autorin Tanja Maljartschuk

"Schreiben Sie, haben sie gesagt", heißt es in einem Essay von Tanja Maljartschuk. Doch wie und worüber schreiben, so fragt sich die Autorin selbst, wenn sich das eigene Land im Krieg befindet. Tanja Maljartschuk wird 1983 in Iwano-Frankiwsk in der Ukraine geboren und erlebt als Mädchen den Zusammenbruch der Sowjetunion und die fortdauernde Repression Russlands gegen das Land und seine Menschen. In der Ukraine arbeitet sie als investigative Journalistin. 2011 übersiedelt sie nach Wien, von wo aus sie die Ereignisse auf dem Maidan in Kiew verfolgt, die sogenannte Revolution der Würde.

Ihr Schreiben ist analytisch und zugleich höchstpersönlich. In ihren Essays und Romanen führt Tanja Maljartschuk den Leser, die Leserin tief hinein in ein Land, das um seine Wurzeln und eine eigene Identität ringt. "Russland, ich liebe dich", schreibt sie am Ende eines anderen Essays aus dem Jahr 2014. Weil der Hass nur schwächer macht.
In der Ukraine gilt sie als wichtige zeitgenössische literarische Stimme, hierzulande gewinnt sie 2018 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Tanja Maljartschuk schreibt, denn: "Egal was passiert, man muss eine Form finden, Kindern davon zu erzählen, weil sie fragen".

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