Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

Thomas Sanderling über Weinberg

Der deutsche Dirigent Thomas Sanderling leitet die Österreichische Erstaufführung von Mieczyslaw Weinbergs letzter Oper "Der Idiot" und spricht mit Sebastian Fleischer über die Wiederentdeckung eines großen Komponisten.

Der Komponist Mieczyslaw Weinberg war lange Zeit ein unbeschriebenes Blatt. Erst die Uraufführung seiner heute bekanntesten Oper "Die Passagierin" 2010 bei den Bregenzer Festspielen brachte seinen Werken den Durchbruch. Heute sehen viele den 1996 verstorbenen Komponisten auf einer Stufe mit seinem Mentor und Bewunderer Dmitri Schostakowitsch. Zu Schostakowitschs Freunden durfte sich bereits als junger Mann auch der deutsche Dirigent Thomas Sanderling zählen, der zahlreiche Werke des großen russischen Komponisten zur deutschen Erstaufführung brachte. Auf Anregung von Schostakowitschs Witwe Irina begann sich Sanderling später auch intensiv mit dem umfangreichen Oeuvre von Mieczyslaw Weinberg auseinanderzusetzen. 2013 brachte er dessen letzte Oper "Der Idiot" in Mannheim zur Uraufführung. In diesen Tagen dirigiert Sanderling den Vierakter in der Neuproduktion des MusikTheater an der Wien. Im Intermezzo spricht der 81-Jährige über seine Kindheit in St. Petersburg, Schostakowitschs Aversion gegen Metronome und die Frage, wie der Komponist wohl auf den Ukraine-Krieg reagiert hätte.

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