Radiogeschichten

"Theorie des Regens"von Ralf Rothmann
Es liest Stefan Suske

"Die Geburt des Erzählers aus der Lieblosigkeit" - so formuliert Ralf Rothmann die prägende Kraft der Herkunft für sein Schreiben. Es ist einer der ersten Einträge in seinem neuen Buch "Theorie des Regens", das Notizen aus fünfzig Jahren versammelt. Vom Aufwachsen in einer Arbeiterfamilie aus dem Ruhrgebiet bis zur Übersiedlung nach Berlin Mitte der 1970er Jahre ist er sich selbst auf der Spur. Berlin sei der beste Ort "für einen, der nirgendwo hingehört", hat Rothmann einmal gesagt. Hier trifft er Gleichgesinnte und kommt dem Traum von einer poetischen Existenz näher. Es ist ein freies Leben - ein Gegenentwurf zur Welt seiner Kindheit, der er trotzdem verbunden bleibt.

Rothmann notiert prägende Lektüren und denkt nach über das eigene Schreiben: Über das Gedicht, das nicht nur Widersprüche behandele, sondern der Widerspruch sei. Und über die Kurzgeschichte, die viel schwerer zu schreiben sei als ein Roman. Stets betont der Autodidakt seinen Abstand zum "Literatenklüngel"; eine ausgeprägte Fremdheit gegenüber der bürgerlich-etablierten Welt bleibt.

Immer wieder bricht Rothmann auf: Er fährt nach Spanien und quer durch die USA, er lebt mehrere Monate in Lateinamerika und mehrfach in Paris.

Service

Ralf Rothmann, "Theorie des Regens", Suhrkamp Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Peter Zimmermann

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