APA/OTS/DIÖZESE ST. PÖLTEN
Praxis - Religion und Gesellschaft
Aufruhr in St. Pölten
Sparkurs oder Entmündigung? - Aufruhr in der Diözese St. Pölten +++ Altgläubige in Russland +++ Palliativbegleitung am Lebensende
12. Juli 2023, 16:05
1. Sparkurs oder Entmündigung? - Aufruhr in der Diözese St. Pölten
In der Diözese St. Pölten kracht es kräftig im Gebälk. Die Katholische Arbeitnehmer:innenbewegung (KAB) in Niederösterreich klagt über massive Einsparungen bei bezahlten Stellen. Die Pfarre Spratzern nahe St. Pölten könnte bald ohne Pfarrheim dastehen: Das alte Pfarrheim ist baufällig, die Finanzierung des geplanten neuen Pfarrheims ist gescheitert. Und auch das kirchliche Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten könnte dem Sparstift zum Opfer fallen, Gerüchte von einem möglichen Verkauf machen die Runde. Die einen argumentieren mit einem notwendigen Sparkurs angesichts steigender Austrittszahlen, die anderen beklagen, dass seitens der Diözese Laien entmündigt und an den falschen Ecken gespart werde. Und die Diözese unter Bischof Alois Schwarz schweigt dazu. Lena Göbl war vor Ort und hat mit betroffenen Pfarren und Organisationen gesprochen.
2. Altgläubige in Russland
Als "Altgläubige" wird in Russland eine christliche Glaubensgemeinschaft bezeichnet, die sich von der russisch-orthodoxen Kirche im 17. Jahrhundert abgespaltet hat, weil sie die damalige Kirchenreform nicht mittragen wollte. Daraufhin wurden die Altgläubigen brutal verfolgt und getötet. Viele flüchteten daher in abgelegene Gebiete des Zarenreichs, zum Beispiel nach Sibirien, oder ins Ausland. So leben in der Ukraine, der Republik Moldau und Rumänien, aber auch in Lateinamerika bis heute altgläubige Gemeinschaften. Weltweit wird die Zahl der Altgläubigen auf rund zwei bis drei Millionen geschätzt. Heute droht den Altgläubigen in Russland keine Verfolgung mehr. Doch viele leben noch immer zurückgezogen in abgelegenen Orten, um dort ihren "alten" Glauben und ihre traditionelle Lebensart zu bewahren. ORF-Russland-Korrespondentin Carola Schneider hat für "Praxis" russische Altgläubige in ihrem Alltag und bei einem kirchlichen Festtag begleitet.
3. Palliativbegleitung am Lebensende
Alljährlich sterben in Österreich an die 90.000 Menschen. Etwa jeder oder jede Fünfte braucht am Ende des Lebens eine spezialisierte palliativmedizinische Betreuung. Als mit Beginn des Jahres 2022 in Österreich der assistierte Suizid erlaubt wurde, hat man gleichzeitig auch versprochen bis 2025 den Hospiz- und Palliativbereich auszubauen. Doch für die Betroffenen ist es oft gar nicht so einfach herauszufinden, was wo möglich ist: Die Trägervereine, an die man sich wendet, heißen nicht in jedem Bundesland gleich oder bieten unterschiedliche Leistungen unter ein und demselben Wording an. Der Personalmangel, der im ganzen Pflegebereich herrscht, erreicht jetzt auch die Hospizarbeit. Dabei kann eine gute Palliativpflege im Leben von Menschen einen Riesenunterschied machen. Der 68-jährige Norbert Derkits wird vom mobilen Palliativteam der Caritas der Erzdiözese Wien versorgt. - Gestaltung: Lisa Ganglbaur
Service
Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz
Diözese St. Pölten
Pfarrverband St. Pölten Süd - Kapistran, Spratzern
Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung Österreich
Bildungshaus St. Hippolyt
Wikipedia: Altgläubige in Russland
Caritas Hospiz
Hospiz Österreich
Österreichischer Krebsreport
Österreichische Krebshilfe
