Samuel Beckett

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Der Mensch und der Zerfall

"Molloy" von Samuel Beckett. Aus dem Französischen von Erich Franzen. Es liest Till Firit. Gestaltung: Julia Zarbach

Molloy, Erzähler und Hauptfigur des ersten Teils von Samuel Becketts Roman "Molloy", befindet sich zu Beginn des Buches im Zimmer seiner verstorbenen Mutter. Wie er dorthin gelangt ist, versucht der Erzähler in einem absatzlosen inneren Monolog zu erzählen - der Leser muss sich mit den lückenhaften Schilderungen zufriedengeben und wird Zeuge seines körperlichen und geistigen Zerfalls.

Der zweite Romanteil hat eine andere Hauptfigur: Jacques Moran, der Molloy aufsuchen soll - und auch bei ihm setzt derselbe Verfall ein. Wie bei Becketts berühmten Theaterstück "Warten auf Godot" gibt es hier nicht im klassischen Sinne eine Handlung, vielmehr beschäftigt sich der Autor mit einer Situation.

"Molloy", erstmals 1951 veröffentlicht, ist der erste Teil einer Trilogie, die mit "Malone stirbt" fortgesetzt wird und mit dem Roman "Der Namenlose" endet.

Samuel Beckett, geboren 1906 in Dublin, gestorben 1989 in Paris, gilt als einer der wichtigsten Vertreter des absurden Theaters. Mit seinem Theaterstück "Warten auf Godot" schuf der irische Schriftsteller sein bekanntestes Meisterwerk. Beckett wurde 1969 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

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