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Die Playlistifizierung der Musik
Warum Streaming-Plattformen uns Musiklisten aufzwingen wollen
25. August 2023, 19:05
Früher wollte man als Musiker:in unbedingt ins Radio, heute muss man auf einer Playlist vertreten sein, um groß rauszukommen. Besonders stark gilt das für den Hiphop: RapCaviar ist eine der bekanntesten Hiphop-Playlists der Welt und hat auf Spotify mehr als 15 Millionen Follower. Für Deutschrap ist es die Playlist "Modus Mio", die Hiphopper:innen ins Rampenlicht katapultiert bzw. die Songs in die Kopfhörer der 1,7 Millionen Follower:innen spielt.
Solche Listen sind mehr als nur "das neue Radio": Zum einen werden User:innen stärker an die Plattformen gebunden. Ein Album ist immer gleich, egal man es auf Platte, Spotify oder Apple Music anhört - Playlisten von einer Plattform auf die andere mitzunehmen ist hingegen nicht möglich. Wenn man wechselt, verliert man die mühsam zusammen getragene Lieblingsmusik. Gleichzeitig verleiht die Playlistifizierung der Musik den großen Labels und Plattformen mehr Macht und verdrängt kleinere Akteure noch stärker aus dem Markt, als es ohnehin schon der Fall ist.
Und auf der anderen Seite hat sich auch das Fan-Sein durchs Musikstreaming und Soziale Medien verändert. Es gibt zum Beispiel das Phänomen der "Stans". Das Wort setzt sich zusammen aus "Stalker" und "Fan" und bezeichnet obsessive Musikfans. Die bekanntesten Stan-Gruppen sind etwa die "Swifties" - das sind Fans von Taylor Swift, "Beliebers" jene von Justin Bieber oder "The Behive" - Beyonce-Fans. Sie schließen sich online zusammen und pushen Streams ihrer Idole oder trollen deren Konkurrenz. Dabei brechen sie mitunter Rekorde: So haben die Swifties im Oktober 2022 Taylor Swifts Album "Midnight" innerhalb eines Tages zum meist gestreamten Album gemacht. Die Recherche von Irmi Wutscher wurde erstmals im Februar gesendet.