Brennendes Geld

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Unser Geld. Wie umgehen mit Schulden? (3)

Die "schwarze Null"

Österreichs Schulden betragen 350 Milliarden Euro. Eine unvorstellbar große Summe, die ständig weiterwächst. Mitte der 1990er Jahre war der Schuldenberg der Republik nur ein Drittel so groß wie heute. Hieß es während der Pandemie: "Koste es, was es wolle", wird nun wieder eine "schwarze Null", ein ausgeglichenes Staatsbudget, angestrebt. Man könne auf Dauer nicht mehr ausgeben, als man einnimmt, heißt es dann oft. Doch ein Staatshaushalt ist nicht vergleichbar mit einem Privathaushalt, sondern eher mit einem Unternehmen. Der Staat nimmt Geld auf, um damit Krankenhäuser, Schulen oder öffentliche Verkehrsnetze zu bauen. Er verbessert die Standortbedingungen für Unternehmen und stärkt das Wirtschaftswachstum. Wichtiger als die absolute Höhe der Schulden ist daher die Schuldenquote eines Landes: Die Staatsschulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Übersteigt das Wirtschaftswachstum den Zinssatz für die Staatsschulden, dann wächst der Staat aus seinen Schulden heraus.

Wann einem Staat seine Schuldenlast zu groß wird, hängt auch von den internationalen Finanzmärkten ab. Ratingagenturen bewerten, ob Staaten ihre Schulden bedienen können und legen damit nicht nur ihre Bonität, sondern indirekt auch die Zinsen fest, die ein Staat für Staatsanleihen bezahlen muss. Über die Besonderheiten von Staatsschulden berichten Till Köppel und Juliane Nagiller im dritten Teil von "Unser Geld".

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