Geschmücktes Lama

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matrix - computer & neue medien

Viral gehen um jeden Preis

Als der Journalismus die Messgröße "Traffic" entdeckte

Der beste Tag jemals im Internet, das war der 26. Februar 2015. Warum? Zuerst ging eine Geschichte über zwei Lamas viral, die aus einem Altersheim in Arizona ausgebrochen waren und deren Flucht live gestreamt wurde. Und dann postete jemand "The Dress" auf Buzzfeed. Falls Sie sich noch erinnern: das war das Foto von einem Kleid, zu dem jemand die Frage stellte: "Die einen sehen das Kleid in den Farben weiß und gold, die anderen schwarz und blau. Kann das irgendwer erklären?" Darauf folgten mehr als vier Millionen Antworten. "Das war der letzte große, gleichzeitig vollkommen harmlose Moment der Internetkultur," sagt Ben Smith.

Ben Smith ist der ehemalige Mitbegründer von Buzzfeed News, der seriöseren Schwesterseite von BuzzFeed. Jener Webseite, die ab den Nullerjahren alles weiterverbreitete, was irgendwie einen "buzz" hatte, also Begeisterung auslöste. Und die mit Persönlichkeitstests und so genannten "Listicals" - Artikeln in Listenform - den Klicks hinterherjagte und damit auch zahlreiche Nachahmerinnen fand.

Smith hat außerdem als Medienjournalist bei der NYT die Affäre um Julian Reichelt aufgedeckt. In seinem Buch "Traffic" erzählt er darüber, wie Anfang der Nullerjahre digitale Medien groß wurden und begannen den klassischen Medien den Rang abzulaufen. Indem sie eben damit experimentierten, wie sie Themen zu vielen Klicks verhelfen und die Newslandschaft plus Social Media Feeds zu dem machen, was sie heute sind. Irmi Wutscher hat Ben Smith zu "Traffic" interviewt und mit Ole Reißmann vom "Spiegel" über deutschsprachige Medien gesprochen.


Urheberrecht und Künstliche Intelligenz
Wem gehört die Autorenschaft an einem KI-geschaffenen Kunstwerk?

Ihr Potential ist unumstritten: Ob als Chatbot für die Hausaufgaben oder aber als scheinbare Künstlerin - die Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz bietet, scheinen unbegrenzt und polarisieren. Vor kurzem erst sorgte ein Urteil in den USA für Furore. Ein Künstler mit einem von einer KI generierten Kunstwerk erhielt kein Urheberrecht dafür.

Doch ab wann gilt eigentlich das Urheberrecht auf computergenerierte Kunst, wer ist dann der Autor und wie ist die Situation in Österreich? Andreas Maurer über ein Thema voller Widersprüche.

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