Weizen vor düsterem Himmel

APA/DPA/MARTIN GERTEN

Punkt eins

Wer ernährt uns?

Das weltweite Ernährungssystem anders denken. Gäste: Univ.Prof. Dr. Stefanie Lemke, Universität für Bodenkultur & Andrea Ernst, Autorin, Regisseurin, Dramaturgin. Moderation: Marina Wetzlmaier. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Bis zum Jahr 2030 wollen die Vereinten Nationen den Hunger in der Welt beenden. So steht es in den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung. Nahrhafte Lebensmittel sollen für alle zugänglich sein und gleichzeitig die Umwelt geschützt werden. Ein Wandel in der globalen Landwirtschaft fördere den Klimaschutz, heißt daher das Motto des Welternährungsforums, zu dem die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) von 16. bis 20 Oktober lädt. Das Forum versammelt vor allem junge Menschen und ihre Initiativen, um sie mit Institutionen, Unternehmen und Regierungen zu vernetzen.

Darüber, wie so ein Wandel aussehen kann, besteht unter verschiedenen Akteur:innen jedoch Uneinigkeit. "Der Fokus liegt auf den Interessen weniger großer Konzerne", heißt es vonseiten der asiatischen Nichtregierungsorganisation Focus on the Global South. Der Trend gehe in Richtung neuer Technologien, Digitalisierung und künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft. Ein Trend, der den Hunger weltweit nicht verringere, sondern die industrielle Landwirtschaft fördere. Das sei nicht im Interesse der kleinbäuerlichen Betriebe und der Nachhaltigkeit, kritisiert Focus on the Global South.

Dabei sei es vor allem die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die für den Großteil der weltweiten Nahrungsmittelproduktion sorgt. Nichtregierungsorganisation sprechen von 70 Prozent. Gleichzeitig sind es oft kleine Produzent:innen und ländliche Bevölkerungsgruppen, die Hunger und Unterernährung erleben. Auch, wenn global betrachtet genügend Lebensmittel produziert werden, bestehen Unsicherheiten in der Versorgung fort. Krisen, wie Kriege und der Klimawandel führen die weltweiten Abhängigkeiten vor Augen, etwa im Fall der Getreideexporte aus der Ukraine.

Wer ernährt die Welt und wer kann eine nachhaltige Versorgung gewährleisten? Wie kann unsere Art zu essen das Klima schützen? Welchen gesellschaftlichen Beitrag kann regionaler Konsum hierzulande leisten? Andrea Ernst ist dieser Frage mit Kurt Langbein im Dokumentarfilm "Anders essen - Das Experiment" nachgegangen. Gemeinsam mit Stefanie Lemke ist sie im Studio zu Gast bei Marina Wetzlmaier. Stefanie Lemke forscht zum Thema Recht auf Nahrung vor allem in afrikanischen Ländern und berichtet von lokalen Initiativen, die aufzeigen, wie das aktuelle System anders gedacht werden kann.

Hörerinnen und Hörer sind wie immer herzlich eingeladen mitzudiskutieren. Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 (kostenfrei innerhalb von Österreich) oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(a)orf.at

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Romeo Dongeto
Titel: Kanlungan (davon 23 Sek. unterlegt)
Ausführende: Noel Cabangon
Länge: 04:38 min
Label: Universal

Komponist/Komponistin: Noel Cabangon, Romeo Dongeto and Rene Boncocan
Titel: Malaya (davon 15 Sek. unterlegt)
Ausführende: Noel Cabangon, Romeo Dongeto and Rene Boncocan
Länge: 03:41 min
Label: Buklod

Komponist/Komponistin: Noel Cabangon, Romeo Dongeto and Rene Boncocan
Titel: Bagong Umaga (davon 16 Sek. unterlegt)
Ausführende: Noel Cabangon, Romeo Dongeto and Rene Boncocan
Länge: 06:23 min
Label: Buklod

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