Trotz allem - Gegen die Ohnmacht

15. Jänner 2024, 06:57

Wenn von psychischen Belastungen gesprochen wird, meint es oft große, meist unüberwindbare Probleme, die mehrere Menschen gleichzeitig betroffen machen und die vielfach diskutiert werden. Die Hilflosigkeit oder Ohnmacht lähmt und belastet. Es tut gut, sich zu informieren, darüber zu reden und Gleichgesinnte zu finden. Das stärkt. Meiner Erfahrung nach leider nicht lange.

Zunächst machen sich eintretende Veränderungen bemerkbar: weniger oder unruhiger Schlaf, schnellere Reizbarkeit und Ungeduld, Rückzug von Freundschaften, Antriebslosigkeit, exzessives Sporteln oder maßloses Essen und andere Symptome. Das Ungleichgewicht in einem selbst kann sich auf unterschiedliche Arten zeigen. Der Körper sendet Signale, die auf die seelische Gesundheit aufmerksam machen sollen.

Dazu einige Überlegungen: Welche äußeren Umstände, die mich belasten, kann ich beeinflussen und wie? Am Beispiel Klimakrise: Ich kann bewusster sowie regional einkaufen, Müll trennen, mehr Öffis und weniger Auto fahren. Ich beeinflusse also die Umwelt durch mein Verhalten und kann so Entlastung durch konkrete Handlungen erfahren.

Am Beispiel Krieg wird das schon etwas schwieriger. Ein Versuch: Wenn ich Nachrichten höre, erspare ich mir die Bilder, die mir dann meine Gedanken beschweren. Ich werde mir der Sicherheit im eigenen Land bewusst und bemühe mich um einen friedlichen Umgang untereinander in meinem kleinen Umfeld.

Doch trotz allem sage ich meine Meinung, auch wenn es der Harmonie in der Familie nicht dient. Trotz allem kaufe ich die teurere Schokolade - immerhin Fairtrade - weil sie besser schmeckt. Denn trotz allem ist da ein Weg, den ich selbst wählen und gehen kann.

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• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler