12. Februar 1934 - vor dem Burgtheater positionierte Heimwehr, gerüstet für bewaffnete Auseinandersetzung in den Straßen

ÖNB

Punkt eins

1934 - ein Jahr, das lange Schatten wirft

90 Jahre nach den Februarkämpfen. Gast: em. Univ.-Prof. Helmut Konrad, Historiker. Moderation: Philipp Blom. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Historiker bezeichnen sie als "Ursünde" von Österreich, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen: Die Rede ist von den sogenannten Februarkämpfen 1934 in Österreich.

In ganz Europa bestanden nach 1918 die Spannungen zwischen Konservativen bzw. Nationalisten auf der einen, und Sozialisten bzw. Kommunisten auf der anderen Seite. Immer wieder schlugen sie in Gewalt um. Auf den Straßen Italiens, Frankreichs und Deutschlands entluden sie sich immer wieder in tödlicher Gewalt.

Als am 12. Februar 1934 die Polizei in Linz versuchte, den sozialdemokratischen Schutzbund zu entwaffnen, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen an vielen Industriestandorten des Landes. Von Steyr, St. Pölten, Kapfenberg, Bruck an der Mur bis nach Graz und besonders Wien kämpften die Schutzbündler gegen Heimwehr, Armee und Polizei. Der Karl-Marx-Hof in Wien, eine Hochburg des bewaffneten Widerstandes, wurde mit Artillerie beschossen.

Der Aufstand war nur von kurzer Dauer und endete in der Niederlage der Schutzbündler. Eine Welle von Verhaftungen und mehrere Hinrichtungen folgten, während die sozialdemokratische Führung um Otto Bauer aus dem Lande floh.

Eine Ausstellung im Grazer Museum für Geschichte nimmt sich unter dem Titel "1934. Preis und Wert der Demokratie" jetzt dieser Ereignisse zu ihrem 90. Jahrestag an und stellt Fragen, die über den historischen Kontext hinausweisen. Was ist die Bedeutung dieses Geschehens für die Gegenwart?

Helmut Konrad, emeritierter Universitätsprofessor für Zeitgeschichte an der Universität Graz und Co-Kurator der Ausstellung, spricht über die Bedeutung des Februaraufstandes mit Moderator Philipp Blom und wie immer sind Sie herzlich eingeladen, sich an dem Gespräch zu beteiligen: Kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79 oder per E-Mail an punkteins(at)orf.at

Service

Hinweis:

Ausstellung: 1934. Preis und Wert der Demokratie.
Eröffnung: 06.02.2024, 19 Uhr
Laufzeit: 07.02.-26.05.2024
Kuratiert von Heimo Halbrainer und Helmut Konrad
Museum für Geschichte
Sackstraße 16
8010 Graz

Hörtipp:

Betrifft: Geschichte: So starb die Demokratie. So starb ein Land - anlässlich 90 Jahre Februarkämpfe 1934 in Österreich.
Montag, 05. Februar bis einschließlich Freitag, 16. Februar immer um 15:55 Uhr im Programm von Österreich 1 und als Podcast

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