Bürgerwehr, 1934

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Im Fokus - Religion und Ethik

Kirche und Proletariat - Analyse einer Feindschaft

Aktuell im Fokus: Segen für alle Paare? +++ Thema im Fokus: Kirche und Proletariat - Analyse einer Feindschaft +++ Serie: Verehrt, verdammt, vergessen - Hätten Sie diese Person gekannt?

1. Aktuell im Fokus: Segen für alle Paare?

Papst Franziskus hat Mitte Dezember den Weg für die Segnung u.a. homosexueller Paare in der katholischen Kirche unter bestimmten Bedingungen geebnet. Die diesbezügliche Erklärung "Fiducia supplicans" wurde vom vatikanischen Dikasterium für die Glaubenslehre veröffentlicht. Darin ist von der "Möglichkeit der Segnung von Paaren in irregulären Situationen und von gleichgeschlechtlichen Paaren" die Rede. Das Dokument hat innerhalb der katholischen Weltkirche für heftige Debatten und Kritik gesorgt und eine große Bandbreite an Reaktionen ausgelöst. Und auch nach weiteren "Präzisierungen" aus dem Vatikan herrscht weiterhin Verwirrung, was genau in welcher Form und in welcher Kürze nun erlaubt ist. Ob und wie sich das heuer beim Valentinssegen im Wiener Stephansdom ausgewirkt hat, berichtet Alexandra Mantler.


2. Thema im Fokus: Kirche und Proletariat - Analyse einer Feindschaft

Im Februar 1934 eskaliert die schon seit Jahren höchst angespannte innenpolitische Situation in Österreich: Es kommt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem Republikanischen Schutzbund (der sozialdemokratischen "Parteiarmee") auf der einen Seite und dem Bundesheer (unterstützt von den Heimwehren) auf der anderen Seite.
"Im Fokus" steht dabei die Rolle der römisch-katholischen Kirche in den "Februar-Kämpfen" vor genau 90 Jahren - war sie doch eine wesentliche Stütze des autoritären Regimes von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der kein halbes Jahr später bei einem nationalsozialistischen Putschversuch ermordet werden sollte. Die Feindschaft zwischen "Roten" und "Schwarzen" hat bis tief in die Zweite Republik fortgewirkt. Dahinter stehen auf der einen Seite die im Kern atheistischen Lehren von Karl Marx - und damit ein tief verwurzelter Antiklerikalismus. Auf der anderen Seite hat die römisch-katholische Kirche die sozialen Umwälzungen der Industrialisierung lange Zeit ignoriert - und sich speziell in Österreich ganz auf ihr bürgerlich-bäuerliches Stammpublikum konzentriert. Erst 1891 hatte sie mit dem päpstlichen Schreiben "Rerum Novarum" offiziell eine eigene "Soziallehre" zu entwickeln begonnen - fast ein halbes Jahrhundert nach dem "Kommunistischen Manifest" von 1848. - Gestaltung: Markus Veinfurter


3. Serie: Verehrt, verdammt, vergessen - Hätten Sie diese Person gekannt?

Der Heilige Valentin: Es gibt den christlichen Priester Valentin von Rom und den Bischof Valentin von Terni. Die 1913 erschienene "Catholic Encyclopedia" führt sogar noch einen dritten Valentin aus Afrika an. Und weil es darum etwas unübersichtlich ist, welcher Valentin denn nun DER Heilige Valentin ist, wurden er mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil aus dem Allgemeinen Römischen Kalender gestrichen. Aber die Legende wird weiterhin erzählt und gefeiert. - Gestaltung: Alexandra Mantler

Service

Cirque Rouge
Diözese Innsbruck
Dompfarre St. Stephan
Valentinstag und Aschermittwoch am selben Tag
Valentinstag mit Gottes Segen feiern
Papst: Kritik an Segen für homosexuelle Paare "Heuchelei"
Erklärung Fiducia supplicans über die pastorale Sinngebung von Segnungen

Sendereihe

Gestaltung

  • Judith Fürst

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