World Radio Day: Kunst im Radio

13. Februar 2024, 06:57

Rot, Blau und Grün. Farben, Formen und Linien. Figuren aus Stein, Landschaften auf Leinwand, abstrakte Farbverläufe auf Papier. In einer Künstlerfamilie aufgewachsen hat die bildende Kunst seit Kindesbeinen an mein Leben entscheidend geprägt. Insofern war ich immer ein Augenmensch und habe meinen Sehsinn stets geschult, um Details auf Bildern zu erkennen und die Einzigartigkeit eines bestimmten Kunstwerks zu erfassen.

Umkehrt habe ich immer auch einen besonderen Bezug zur Sprache gehabt. Und so habe ich es zu meinem Beruf gemacht, Kunst nicht nur auszustellen, sondern vor allem auch über Kunst zu sprechen und zu schreiben - um das, was ich an Kunst liebe, auch anderen Menschen näherzubringen.

Als ich vor 20 Jahren erstmals gefragt wurde, im Radio, in den "Gedanken für den Tag", über Kunstwerke zu sprechen, so wie ich es auch diese Woche jeden Tag tue, war ich sofort begeistert. Zugleich haben die Sendungsverantwortlichen und ich selbst Zweifel gehabt, ob das überhaupt funktionieren kann. Schließlich ist das Radio ein Medium des Hörens und der gesprochenen Sprache. Im Unterschied zum Fernsehen gibt es keine Möglichkeit, das Kunstwerk, über das ich spreche, gleichzeitig auch zu zeigen.

Diese scheinbare Paradoxie macht das Sprechen über Kunst im Radio für mich allerdings so besonders reizvoll. Denn in ihr offenbart sich gerade am heutigen "World Radio Day" die unvergleichliche Qualität dieses fantastischen Mediums. Das Radio ist im höchsten Maße direkt und intim, indem es die Menschen bei den unterschiedlichsten Tätigkeiten an allen nur denkbaren Orten erreicht. Zugleich ist es zurückhaltend und gibt den Zuhörenden die größtmögliche Offenheit, der Fantasie freien Lauf zu lassen, um sich das vorzustellen, was eben nicht sichtbar ist.

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler

Übersicht

• World Radio Day