Thomas Gassner

ORF/PETER BLAU

Contra - Kabarett und Comedy

Der Grazer Kleinkunstvogel 2024

Der Gewinner des Wettbewerbs um den "Grazer Kleinkunstvogel 2024" kommt aus Tirol und heißt Thomas Gassner.

Die Liste der Gewinner des vergangene Woche bereits zum 38. Mal über die Bühne des Grazer Theatercafés gegangenen Nachwuchswettbewerbs um den "Grazer Kleinkunstvogel" ist an kabarettistischer Prominenz kaum zu überbieten. Zu Paul Pizzera, Michael Mittermeier, Martin Puntigam, Flüsterzweieck, Radeschnig, Clemens Maria Schreiner, Berni Wagner, David Scheid und vielen anderen darf sich seit dem Finale am vergangenen Samstag nun auch der Kabarett-Debütant Thomas Gassner hinzugesellen. Und das sogar gleich mit zwei Vögeln. Denn mit einem Auszug aus seinem ersten Soloprogramm "Die letzte Runde der Menschheit" gelang es dem Schauspieler, Autor und Regisseur, der als Mitglied des keinem Klamauk und schrägem Spaß abholden Theater-Trios "Feinripp Ensemble" seit 15 Jahren humoristische Bühnenerfahrung hat, sowohl den Jurypreis als auch den Publikumspreis zu gewinnen.

In seiner Wettbewerbsdarbietung präsentierte sich Thomas Gassner als extrem überzeugter Misanthrop, der das Aussterben der Gattung Mensch als das hehre Ziel der Evolution erachtet. Auf dass jeder Einzelne seinen Beitrag leiste bei der gemeinsamen Rettung der Erde. Sein ganz persönliches Ableben trachtet er dadurch herbeizuführen, dass er einer ahnungslosen Dame sein Herz schenkt. Die Liebe als Lösung: Denn wo kein Herz, da auch kein Leben. Vorher muss er nur noch rasch in einem noblen Châlet in St. Moritz eine Aftershow-Party für das Organisationskomitee einer Anti-Armuts-Demo organisieren.

Das Berufsbild der Spaßvögel habe sich in den letzten Jahrzehnten doch einigermaßen geändert, erinnert sich der Grazer Kabarett-Doyen Simon Pichler, der den "Grazer Kleinkunstvogel" nun bereits seit 31 Jahren organisiert: "Zu Zeiten der ersten Bewerbe Ende der 80er gab es in Österreich nur eine Handvoll überregional bekannter Kleinkünstler und nur wenige Bühnen, auf denen regelmäßig Kabarett gespielt wurde. Political Correctness war nichts, womit man sich damals herumschlug. Männer durften auf der Bühne noch ungezügelt schweinigeln - und im Publikum wurde fröhlich geraucht."

Der vergangene Woche an fünf Abenden ausgetragene Wettbewerb gliederte sich in drei Vorrunden, in denen zunächst jene sechs Kabarett-, Comedy- oder Kleinkunst-Acts ermittelt wurden, die dann am Samstag im Finale gegeneinander antraten. Neben Thomas Gassner im Finale mit dabei waren heuer der steirische Standup-Kabarettist Tare, das Singer-Songwriter-Duo Coleija, der Wiener Grünbaum- und Kreisler-Nacheiferer Weilich J. Grossbin, der italienisch-stämmige Comedian Nicolo Loro Ravenni und der Mühlviertler Standup-Storyteller Gerald Markovic.

Service

Grazer Kleinkunstvogel

Diese Woche auf dem Spielplan des Grazer Theatercafés:
2.4. Chrissi Buchmasser - "Braves Kind"
3. & 4.4. Flüsterzweieck + Christoph & Lollo - "Eskalatiion im Walzertakt"
5. & 6.4. Andreas Rebers - "I warat jetzt do"

Das Schweizer Duo "Ohne Rolf" gastiert am 2.4. mit "Blattrand" im Wiener Stadtsaal.
Christof Wolfisberg präsentiert sein Solo "Abschweifung"am 3.4. im Kabarett Niedermair.

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