Alte Musik - neu interpretiert

Bruno de Sá bei der Styriarte

Bruno de Sá, Sopranist; Evgeny Sviridov und Anna Dmitrieva, Violine; Gabrielle Kancachian, Viola; Marco Testori, Violoncello; Kit Scotney, Kontrabass; Olga Watts; Cembalo; Blockflöte und Leitung: Dorothee Oberlinger (aufgenommen am 15. Juli in der Helmut List Halle in Graz im Rahmen der "Styriarte 2024")

Sie glauben in Sachen männlichen Hochton-Gesangs schon alles gehört zu haben? Denn bringt Sie bestimmt der junge, brasilianische männliche Sopranist Bruno de Sá zum Staunen: mit Leichtigkeit erreicht seine Stimme das dreigestrichenen C und geht darüber hinaus. Um die entsprechende Höhe zu erreichen, nutzt der Südamerikaner eine Laune der Natur: da er nie in den Stimmbruch gekommen ist, hat er sich einen natürlichen Knabensopran bewahrt, dem er aber den Körper und die Kraft eines erwachsenen Mannes zur Verfügung stellen kann.

Im Grunde ist dies das Ideal, das einst die Kastraten des 17. und 18. Jahrhunderts ausmachte. Bei ihnen wurde durch einen nicht ungefährlichen operativen Eingriff der Stimmbruch verhindert - ungezählte Knaben mussten diese Prozedur über sich ergehen lassen, einige wenige wurden die absoluten Stars der Opernszene. Bruno de Sá begeistert mit seinem einzigartigen Stimmmaterial Publikum wie Presse gleichermaßen. Im Rahmen der heurigen Styriarte gastierte der männliche Sopranist am 15. Juli in der Grazer Helmut List Halle und interpretierte Arien von u.a. Georg Friedrich Händel Alessandro Scarlatti und Giovanni Bononcini. Accompagniert wurde Bruno de Sá von einem erlesenem Kammerensemble, angeführt von der Blockflötistin Dorothee Oberlinger.

Sendereihe

Gestaltung

  • Gerhard Hafner

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