Ö1 Hörspiel

Horváth im Wirtshaus

"Italienische Nacht". Von Ödön von Horváth
Das Wirtshaus als Schauplatz eines gesellschaftspolitischen Theaterstücks.

Ödön von Horváth war ein gesellschaftspolitisch engagierter Schriftsteller. Politisch ist Horváth, weil er das Verhalten der Personen auch gesellschaftlich und historisch begründet, ihre Radikalisierung, ihre von Phrasen strotzenden Reden, ihre Frauenfeindlichkeit. Horváths Grundhaltung war eine humanistische, weil er seine Figuren stets mit Mitgefühl zeichnete.

Als Inspirationsquelle diente Horváth dabei vor allem ein Ort: Das Wirtshaus. Stundenlang saß Horváth oft in verschiedensten Gaststätten, beobachtete die Gäste, hörte zu und machte sich Notizen. Das Wirtshaus ist auch zentraler Schauplatz seines 1930 verfassten Volksstücks "Italienische Nacht", das Ö1 in einer Hörspielfassung aus dem Jahr 1965 bringt. Das Stück handelt von einer Auseinandersetzung zwischen dem republikanischen Schutzverband und den örtlichen Faschisten einer südbayerischen Kleinstadt. Zeitgleich mit der am kommenden Abend angekündigten republikanischen "Italienischen Nacht" will die Ortsgruppe der Faschisten einen "deutschen Tag" im Lokal veranstalten, was nicht nur schnell zu gegenseitigen Provokationen, sondern auch zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der Linken führt ...

Mit Richard Tomaselli, Heinrich Schweiger, Kurt Sowinetz, Franz Wettig, Viktor Braun, Eduard Cossovel, Anna Smolik, Elfriede Ramhapp, Harald Harth, Curt A. Tichy, Roswitha Posselt, Gertrud Ramlo u.a., Ton: Josef Adelberger, Regie und Bearbeitung: Curt Goetz-Pflug (SFB/ORF-S/SR 1965)

Sendereihe

Gestaltung

  • Kurt Reissnegger

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