Spielräume Spezial

Leonard Cohen auf der Mazzesinsel

Zum 90. Geburtstag (II): Cohen-Songs auf Wienerisch und im Klezmer-Jazz

Eine Hommage an Leonard Cohen ist eine Herausforderung - denn mit Coverversionen ist es oft so eine Sache, und ganz sicher im Fall eines Songwriter-Großmeisters, der auch als sein eigener Interpret unnachahmlich war und bleibt. Doch was wäre, wenn.? Angenommen, Cohens Großeltern und Mutter wären nicht ins kanadische Quebec, sondern nach Wien ausgewandert - und Leonard auf der Mazzesinsel aufgewachsen, im ehemaligen jüdischen Viertel des zweiten und zwanzigsten Wiener Stadtbezirks?

Mike Gross, Gastwirt auf der Praterstraße und aufgewachsen in der Brigittenau (in der örtlichen Umgangssprache: Bre), überträgt seit jungen Jahren Texte von Songautoren wie Dylan oder eben auch - mit Vorliebe - Cohen in den lokalen Dialekt. In diesen Spielräumen Spezial präsentieren er und seine Begleitband, die Cohen Gschwista von der Bre, ausgewählte "Nach- und Vorbeidichtungen" im Wienerischen erstmals via Äther.

Wie aber hätten Cohens Songs geklungen, wäre ihr Idiom nicht der Folk der 1960er Jahre gewesen, sondern die (jüdische) Musik Osteuropas, allerdings erweitert um das Vokabular des Jazz, wie besonders im Klezmer-Revival von New York? Diese Aufgabe stellt sich das in Wien ansässige Quartett Klezzfour, bestehend aus dem Klarinettisten Maciej Golebiowski, den Brüdern Alexander und Konstantin Wladigeroff an Trompete und Klavier und Benjy Fox-Rosen als Sänger und Gitarrist. Auch ihre Weiterkompositionen zeitloser Songs von Leonard Cohen erleben heute, am Tag nach dessen 90. Geburtstag, ihre Radio-Uraufführung.

Sendereihe

Gestaltung