ZuhörerInnen Radioübertragung eines Länderspiels, 1952

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Radiokolleg

Hallo Welt, hier Radio Österreich International! (2)

Auf den Wellen zwischen Fakten und Propaganda

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg werden unterschiedliche Sendeanlagen als Provisorien für den Kurzwellen-Radiobetrieb verwendet. Erst in den 1960er-Jahren beginnt der Bau eines eigenen Sendezentrums im rund 25 km von Wien entfernten Ort Moosbrunn in Niederösterreich. Zunächst wird der Sendebetrieb aus einer Baracke mit fünf vom Bisamberg nach Moosbrunn transferierten, ausgedienten U-Boot-Sendern fortgeführt. Zehn Jahre später wird der Kurzwellendienst des Österreichischen Rundfunks über das fertiggestellte Sendezentrum Moosbrunn ausgestrahlt: 23 Stunden am Tag. Sendungen in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch stehen auf dem Programm. Ab dem Jahr 1977 ergänzen Nachrichten in Esperanto den Programm-Mix. Doch trotz Leistungsstarker Antennen und modernster Technik verschlechtert sich die Empfangsqualität. Grund dafür ist die drastische Zunahme an ausländischen Sendern, denn während des Kalten Krieges beginnt ein Boom der Kurzwelle. Sie spielt eine zentrale Rolle im Bereich der politischen Propaganda und der Informationsverbreitung. Staaten auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs nutzen für diese Zwecke Kurzwellensender. Radiostationen wie Voice of America oder Radio Free Europe sind oft die einzige Quelle für unabhängige Nachrichten in Ländern mit starker Medienkontrolle und Zensur. Auch Radio Österreich International avanciert zu einer wichtigen Stimme in der internationalen Rundfunklandschaft. Noch während des Jugoslawienkriegs wird Radio Österreich International zusammen mit dem Mittelwellensender Radio 1476 zu einer Plattform der Kampagne "Nachbar in Not". Darüber hinaus werden auch spezielle Programme für die UN-Blauhelme auf den Golanhöhen gestaltet.

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