Radiokolleg
Utopie Gleichstellung (2)
Was Frauen leisten.
4. März 2025, 09:05
Weibliche "Nächstenliebe"
Frauen gelten als einfühlsam, fürsorglich und aufopfernd. Für viele ist es die "natürliche" Aufgabe der Frau, sich um andere zu kümmern und sie zu pflegen. Auch in Österreich ist die Pflege weiblich. Frauen pflegen in Spitälern und Altersheimen. Sie stemmen den Großteil der mobilen Pflege und sind diejenigen, die ihre Arbeit aufgeben, um Angehörige zu Hause zu pflegen. Von der Politik werden sie dabei im Stich gelassen. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind teilweise untragbar. Wer zu Hause pflegt, ist gefährdet in Altersarmut abzurutschen. Bei den Frauen bleibt von der "weiblichen Nächstenliebe" nur Zeitnot, Frust und Erschöpfung.
Gestaltung: Juliane Nagiller
Der Mythos von der Rabenmutter
Nicht alle Frauen sind Mütter, aber Mütter haben es besonders schwer. Ihnen wird besonders viel unbezahlte Arbeit und besonders viel "Mental Load" aufgebürdet. Und das hat viel mit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Mutterrolle zu tun. Gerade im deutschsprachigen Raum haben Mütter oft ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Kleinen in den Kindergarten "abschieben". Diese Denkweise ist Müttern in Frankreich oder Belgien relativ fremd. Die machen sich eher Sorgen, dass ihr Kind "asozial" wird, wenn es nicht so früh wie möglich in die Elementarbetreuung kommt.
Gestaltung: Ulla Ebner
Kinkeeping - Die Kümmerfalle
Der Elternabend in der Schule, die Zahnarztkontrolle oder das Geschenk für die Schwiegereltern zur goldenen Hochzeit - Frauen kümmern sich um viele kleine und große Aufgaben im Familienalltag, die oft nicht auffallen. In der Psychologie wird dieses Phänomen als "Kinkeeping" bezeichnet. Der Begriff beschreibt die zusätzliche psychische Belastung, der Frauen ausgesetzt sind, weil sie sich um die Organisation und Pflege von Familienmitgliedern sowie um ihre Beziehungen kümmern. Wie gehen junge und ältere Frauen damit um?
Gestaltung: Johanna Hirzberger
Alte weise Frauen
In dieser feministischen Interviewreihe kommen "alte weise Frauen" zu Wort, um über gesellschaftspolitische Zustände zu reflektieren: Wie wurde und wird Gleichstellung einst und jetzt gelebt? Und Geld und Wohlstand erreicht? Eine Auswahl bekannter Medienmacherinnen, Autorinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Unternehmerinnen, bei der besonders eine Regel gilt: Ü60!
In dieser Ausgabe ist die renommierte Schriftstellerin und Journalistin Elfriede Hammerl zu Gast. Sie hat 1997 das "Frauenvolksbegehren" mit ins Leben gerufen und ab 1970 die erste feministische Kolumne Österreichs für den "Kurier" geschrieben. 2002 wurde ihr der Frauenpreis der Stadt Wien verliehen, weil sie als Journalistin jahrzehntelang die Aufmerksamkeit auf feministische Themen gelenkt hat.
Gestaltung: Alexandra Augustin