Gedanken
Zur Erinnerung an Bodo Hell
"Sage und schreibe", Gedankenfontänen des Autors und Alpenhirten Bodo Hell.
16. März 2025, 09:05
Geboren 1943 in Salzburg zählte Bodo Hell seit Jahrzehnten zu den großen Namen der österreichischen Literaturszene. Seine Zugänge zur Schriftstellerei schöpfte er aus einer Vielseitigkeit und Multidimensionalität, die ihresgleichen sucht - geistig hochfliegend und zugleich regional ganz bodenständig. Bodo Hell verbrachte jahrzehntelang seine Sommer als Hirte auf einer Alm im steirischen Dachstein-Gebiet und betreute etwa 70 Rinder, einige Pferde und sechs Ziegen auf einer Almfläche von 1300 Hektar. Als Senner produzierte er Ziegenkäse.
Nach seinem Studium der Orgelmusik am Salzburger Mozarteum, studierte Bodo Hell an der Hochschule für Darstellende Kunst in Wien Film und Fernsehen und zusätzlich noch Philosophie, Germanistik und Geschichte. Danach entschied er sich, sich ganz dem Schreiben zu widmen. So arbeitete er unter anderem mit Friederike Mayröcker, die er als seine persönliche literarische Leitfigur im Bereich der Prosa bewertete, und mit Ernst Jandl zusammen, der für ihn ein richtungsweisender Lyriker war. Bodo Hell sah sich selbst als faktenorientierten Autor. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Rauriser Literaturpreis und der Erich-Fried-Preis.
Bodo Hell ist seit dem Sommer 2024 verschollen. Zuletzt erschien im März 2023 das Buch "Begabte Bäume". Dieses Vademecum der anderen Art bot Vielfältiges, Kurioses und Wissenswertes rund um Bäume von Ahorn bis Zirbe.
Service
Bodo Hell, "Begabte Bäume" im Droschl Verlag
Sendereihe
Gestaltung
- Gerhard Hafner