Hoffnung auf die Zukunft

17. April 2025, 06:57

Mir scheint ein starker Glaube wichtig. Und ich meine ausnahmsweise nicht den an Gott, sondern den Glauben an eine bessere, gerechtere, auch von uns mitgestaltbare Zukunft. Trotz allem.

Eine Zukunft, in der Menschen-, Grund- und Freiheitsrechte weiterhin Bestand und Geltung haben. In der das Recht nicht vom Stärkeren, sondern von starken, demokratischen Institutionen ausgeht. Die Idee einer aufgeklärten Gesellschaft, in der das bessere Argument mehr zählt als die stärkere Emotion. Wo Menschen den Verstand gebrauchen, den Gott ihnen gegeben hat. Die Utopie einer Gesellschaft, in der gerade auch jene einen Platz finden, die an die Ränder gedrängt sind.

Ich gebe zu: Anders als mein Glaube an Gott ist dieser Glaube an eine solcherart gestaltbare Zukunft in jüngerer Zeit manchmal ins Wanken geraten. Denn diese Idee, diese Utopie einer freien und offenen Gesellschaft, wird von immer mehr Menschen in Zweifel gezogen.

Dafür mag es viele Gründe geben. Ich glaube, ein ganz wesentlicher lautet, dass mächtige Propheten großer Digitalkonzerne ein Zeitalter der Gegenaufklärung eingeläutet haben. Ein Zeitalter, in dem Algorithmen heute starken Einfluss darauf haben, wen wir wählen, ja sogar, wen wir lieben. Und doch befördern manche dieser Unternehmen Hass und schwächen, ja diskreditieren, Empathie. Sie tarnen Lüge als Wahrheit und unterwandern dabei demokratische Strukturen und Kontrolle.

Es ist schon wahr, das Netz hat Errungenschaften gebracht, hinter die auch ich nicht zurück möchte. Doch wenn das Internet immer mehr zu einem digitalen Ableger unserer Gesellschaft wird, dann müssen in dieser digitalen Parallelgesellschaft auch dieselben Maßstäbe, Normen und Gesetze gelten. Die Würde des Menschen ist unteilbar. Immer. Auch im Netz.

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