Thomas Mann am Plattenspieler in seinem Haus in München

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Radiokolleg

Thomas Mann und die Musik (2)

Fülle des Wohllauts am Zauberberg

Zu Beginn der 1920er Jahre veröffentlicht Thomas Mann seine schon frühere entstandene Erzählung "Wälsungenblut" (1906/1921), eine Persiflage auf Wagners "Die Walküre". Das Grammophon gehört zu Manns halb-privaten Leidenschaften. In den 1920er Jahren umfasst seine Sammlung bald achthundert Schallplatten mit Aufnahmen von Bach (Matthäus-Passion) bis Alban Berg. Der befreundete Bruno Walter schreibt über den Autor: "Überhaupt, Thomas Mann und die Musik! Beherrscht sie ihn nicht mehr als er selber ahnt?!" Eine in musikalischer Hinsicht gewichtige Szene des Romans "Der Zauberberg" (1924) hat die Fülle des Wohllauts" zum Thema. Anhand der neuen technischen Errungenschaft des "Musikapparats" ergötzt sich die Fin-de-Siecle-Gesellschaft im Sanatorium in den Schweizer Alpen an Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" und "Carmen". Die Damen echauffieren sich witzelnd über Beethovens "Erotica", Protagonist Hans Castorp bevorzugt wie Thomas Mann selbst Schuberts "Winterreise"; zu den Lieblingskomponisten des Autors gehören weiters Debussy, Caesar Franck, Brahms und Beethoven.

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  • Erich Klein