Radiokolleg

Vom Wert der Dunkelheit (1)

Endlich Nacht!

Drei Bundesländer und 20 Gemeinden haben sich zusammengetan und das größte Naturnachtgebiet Österreichs gegründet. Im Dreiländereck Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark, soll das Naturnachtgebiet Eisenwurzen entstehen. Menschen sollen dort wieder den Nachthimmel mit seinen unzähligen Himmelskörpern erleben und die Milchstraße sehen können. Dunkelheit in der Nacht nützt auch der menschlichen Gesundheit, erleichtert nachtaktiven Tieren das Leben und verbessert sogar das Wachstum von Bäumen. Die Initiative soll zeigen, wie wertvoll der Schutz der Dunkelheit ist.

Viele Menschen in Österreich und in ganz Europa haben noch nie die Milchstraße gesehen. Auch Sterne sehen sie nur vereinzelt am Nachthimmel. Der Grund dafür ist die sogenannte Lichtverschmutzung, also das viele Licht, das unsere Städte, Straßen, Geschäfte, Kirchtürme, Einkaufszentren, Sportanlagen und sogar private Gärten abstrahlen und damit den Himmel nachts erleuchten. Das Licht nimmt uns das Erleben, dass wir Teil eines viel größeren Universums sind. Es stört auch unseren Schlaf und kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Und es stört und tötet Insekten, Zugvögel und die vielen nachtaktiven Tiere. Sogar Bäume werden von ständigem Licht bei Nacht irritiert und krankheitsanfälliger. Die Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse, die Naturparks Steirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer und das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal, drei Bundesländer und 20 Gemeinden haben sich deshalb zusammengetan und das größte Naturnachtgebiet Österreichs gegründet. Auf fast 2.400 Quadratkilometern Fläche wird die Beleuchtung reduziert, verändert und bedarfsgerecht eingeschaltet, damit die Dunkelheit für Menschen, Tiere und Pflanzen geschützt wird.

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  • Sonja Bettel