Antonie Lehr

KARIN BERGER/ORF

Es war ein kämpferisches Leben

Antonie Leh

Frauen gegen Faschismus

Sie druckten und verteilten Flugzettel, betrieben Sabotage in der Fabrik, agitierten Soldaten an, versorgten die Partisanen mit Essen, retteten eine Gruppe Gefangener vor dem Erschießen, verrieten niemanden beim Verhör. Jede dieser Aktionen war lebensgefährlich. Die Frauen gingen dafür in den Bunker, wurden bei der Gestapo misshandelt, ins KZ deportiert, aber sie haben überlebt: Noch nie gehörte Interviews aus den 1980er Jahren mit Frauen, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus riskiert haben.

Antonie Lehr
"Wir haben jedes Flugblatt und jede Zeitung als einen Sieg betrachtet", sagt Antonie Lehr. Geboren 1907, aus einer jüdischen Familie, seit 1927 in der kommunistischen Partei, verlässt sie 1934 Österreich. In Paris arbeitet sie für die Widerstandsorganisation "Travail Allemand" - Soldaten der Wehrmacht sollen über Krieg und Faschismus aufgeklärt werden. "Dass wir überhaupt imstande waren das zu machen!", resümiert sie im Interview. "Wir haben uns vorgestellt, dass ein Soldat, der das alles nicht weiß, durch uns echte Informationen bekommt." 1944 wird sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert.

Interview und Gestaltung: Karin Berger
Redaktion: Ulrike Schmitzer

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