Radiokolleg
Hiroshimas Enkel - 80 Jahre Atombombeneinsatz (1)
Symbol für die Vernichtung der Menschheit durch sich selbst
4. August 2025, 09:05
Am 6. bzw. 9. August jähren sich zum 80. Mal die Abwürfe der beiden Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki - der ersten Atombombeneinsätze in der Geschichte der Menschheit. Die amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki fordern in den ersten Jahren rund 230.000 Tote. Heute leben nur mehr wenige der hibakusha - der Atombombenopfer. Wie gehen jüngere Generationen mit dem traumatischen Erbe um? Wie wirkt das Grauen in die dritte und vierte Generation nach? Wie werden die Erzählungen der hibakusha tradiert und weitergegeben? Wissenschaftsjournalistin Judith Brandner berichtet seit vielen Jahren in TV- und Radiosendungen, Büchern und Artikeln über Japan. Bereits zum 70. Jahrestag der Atombombenwürfe hat sie eine Radiokollegreihe gestaltet. Nun hat sie die Schauplätze des ersten Atombombenabwurfs in der Geschichte nochmals besucht und mit Überlebenden und Nachkommen gesprochen.
Mit dem Einsatz der ersten Atombomben in der Geschichte wird eine Grenze überschritten: Die Menschheit ist imstande, sich selbst zu vernichten. Die Auswirkungen von Druckwelle, Feuerball, Hitze und Radioaktivität sind grauenhaft - die Hölle auf Erden.
6. August 1945, 8 Uhr 15. In fast 9500 Metern Höhe klinkt eine amerikanische B29 eine Atombombe aus. Sprengkraft: 13 Kilotonnen TNT, Hauptbestandteil Uran 235. Nach 44 Sekunden löst der Zünder die Explosion aus. Hiroshima geht in Flammen auf. 3 Tage später bombardieren die USA Nagasaki mit einer Plutoniumbombe. Schätzungen zufolge sterben bis 1950 in Hiroshima und Nagasaki zwischen 200.000 und 230.000 Menschen. Die Auswirkungen von Druckwelle, Feuerball, Hitze und Radioaktivität sind grauenhaft - die Menschen erfahren die Hölle auf Erden. Immer noch leiden Menschen an den Spätfolgen. Judith Brandner hat in Japan recherchiert und mit Überlebenden gesprochen.