Radiogeschichten Spezial
Machos Klassiker der Philosophie (VII)
Zehn klassische Texte der Philosophie - ausgewählt und kommentiert von Thomas Macho. 7. Folge: Zhuangzi: "Aus dem Buch der daoistischen Weisheit". Es liest Michael Dangl
5. September 2025, 11:05
Der chinesische Philosoph und Dichter Zhuangzi, sein persönlicher Name lautete Zhuang Zhou, lebte vermutlich zwei Jahrhunderte nach Laozi, dem Begründer des Daoismus, etwa um 365 bis 290 vor unserer Zeitrechnung. Sein Werk trug ebenfalls den Titel "Zhuangzi" und wurde erstmals im Jahr 1912 von Richard Wilhelm in deutscher Übersetzung unter dem Titel "Das wahre Buch vom südlichen Blütenland" im Verlag von Eugen Diederichs in Jena publiziert. Von der Biographie des Verfassers wissen wir nur wenige Details aus den Aufzeichnungen von Sima Qian, der zwischen 145 und 90 vor unserer Zeitrechnung lebte. Demnach war Zhuangzi ein "Mann aus Meng", der heutigen Provinz Anhui im Südosten Chinas; er habe nur ein schlichtes Amt in einem Lackgarten ausgeübt. Das Angebot, als Minister am Königshof zu arbeiten, habe er hingegen mit folgenden Worten abgelehnt: "Tausend Goldstücke, welch hohes Gehalt; ein Ministerposten, welch eine Ehre! Bist du der einzige, der noch kein Opferrind draußen vor der Stadt gesehen hat? Man mästet es erst einmal, dann werden ihm mit Ornamenten bestickte Decken übergeworfen, um es ins Innere des Tempels zu führen, da kann es sich noch so sehr wünschen, sich in ein einsames Ferkelchen zu verwandeln."
Fragen der Autorschaft sind nach wie vor umstritten. Nach inzwischen mehr-heitlich geteilter Auffassung der Forschung stammen nur die ersten sieben Kapitel von Zhuang Zhou selbst, der Rest - immerhin 26 Kapitel - von diversen An-hängern des Daoismus.
Sendereihe
Gestaltung
- Peter Zimmermann