Diagonal
Beachpolitics. Diagonal erkundet Ufer, Strand und Küste.
Wem gehört der Strand? Der Saum zwischen Wasser und Land ist begehrt. Hier tobt der Kampf zwischen den Elementen, zwischen öffentlich und privat, Erholungssuchenden und Immobilienentwicklern. Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon
13. September 2025, 17:05
Ufer, Strände und Küsten markieren Freizeiträume und Übergangszonen, in denen sich das Leben und die Arten, Müllberge und Sonnenschirme, Begehrlichkeiten und Sehnsüchte tummeln. So schreibt Heinrich von Kleist über Caspar David Friedrichs Darstellung einer Seelandschaft: "Herrlich ist es, in einer unendlichen Einsamkeit am Meeresufer, unter trübem Himmel, auf eine unbegrenzte Wasserwüste, hinauszuschauen. Dazu gehört gleichwohl, daß man dahin gegangen sei, daß man zurück muß, daß man hinüber möchte, daß man es nicht kann, daß man alles zum Leben vermißt, und die Stimme des Lebens dennoch im Rauschen der Flut, im Wehen der Luft, im Ziehen der Wolken, dem einsamen Geschrei der Vögel, vernimmt. Dazu gehört ein Anspruch, den das Herz macht, und ein Abbruch, um mich so auszudrücken, den einem die Natur tut. Dies aber ist vor dem Bilde unmöglich, und das, was ich in dem Bilde selbst finden sollte, fand ich erst zwischen mir und dem Bilde, ." Diagonal erkundet das Jedermannsrecht in den schwedischen Schären, die Abgründe der Romantik wie der Campingplätze nah am Wasser, begibt sich akustisch zu den Beachboys nach Kalifornien und an den Stadtstrand Barcelonas, fragt nach, wie das Ufer mathematisch vermessen wird und wie sich Wasservögel, Badegäste, Radfahrer, Züge, Autos und Spaziergängerinnen das schmale, durchgehend öffentlich zugänglich Bodenseeufer mehr oder auch weniger friktionsfrei teilen.
Mit Beiträgen von Kaspar Arens, Lothar Bodingbauer, Bernhard Fellinger, Gudrun Hamböck, Erich Klein, Anna Lindner und Thomas Mießgang.
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