Science Arena
Wie wir lieben, und warum: die Übertragungsliebe
Freud im Korb
3. November 2025, 16:05
Wer weiß wie die Liebe funktioniert? Und warum ist jede Liebe eine Übertragungsliebe? Sigmund Freud näherte sich diesem Phänomen bereits 1915 in seinen "Bemerkungen über die Übertragungsliebe".
Ein heikles Thema, damals wie heute. Dabei liegt es doch nahe, dass Patienten gegenüber ihren Psychoanalytikern, die sie mehrmals pro Woche treffen, Liebesgefühle und erotische Fantasien entwickeln können. Warum? Weil mit dieser Liebe, wie in jeder anderen Liebe auch, unsere ersten Sehnsüchte, frühe sexuelle Wünsche und Beziehungserfahrungen wiederauftauchen: die Liebe zu den Eltern oder zu den Geschwistern, und zwar mit all ihren Schwierigkeiten, mit ihren lustvollen wie unlustvollen oder verbotenen Seiten. Die Übertragungsliebe stiftet Verwirrung. Sie scheint die Analyse auszuhebeln und treibt sie doch auch an. Ihr auszuweichen, wäre ebenso problematisch wie ihr aktiv nachzugeben. Wie also mit den Liebesgefühlen, dem Wunsch nach Nähe und dem erotischen Begehren umgehen? Die psychoanalytische Beziehung gleicht in vielerlei Hinsicht jeder anderen Beziehung auch. "Freud im Korb" geht, wie in jeder Folge dieser Reihe, einer Idee Freuds nach und fragt: Was bedeutet die Übertragungsliebe in unserem digitalen Alltag, in unserem Liebesleben heute? Lieben wir anders als noch zu Zeiten Freuds?
Katrin Mackowski diskutiert mit Jeanne Wolff-Bernstein, Daru Huppert und zwei Kandidatinnen in Ausbildung, mit Simone Öhlschläger und Anna Helbok.
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- Katrin Mackowski