Haus aus Stein und Ewigkeit

4. November 2025, 06:57

Der Countdown läuft. Noch fünf Tage, bis es losgeht in meinem neuen Beruf. Ich habe mich für eine alte, sehr ehrwürdige Institution entschieden. Und jetzt frage ich mich, wie das eigentlich gehen soll, Neues zu beginnen in einem Haus aus Stein und Ewigkeit.

Ist da nicht alles total starr und hoffnungslos festgefahren? Ja, irgendwie schon. Weil es eine Institution ist, in der sich im Lauf der Zeit Hierarchien und Regeln entwickelt haben. Hierarchien, die sich immer leicht festfahren und dann eine Eigendynamik entwickeln, die nur allzu leicht in Machtmissbrauch und Überforderung führt. Das ist in vielen Institutionen so, von der Wirtschaft bis zur Politik, vom Bildungs- und Gesundheitswesen bis zur Kirche.

Deshalb braucht es immer wieder Reformen. Sie kommen ja selten von außen. Nein, meistens kommen sie von innen, erwachsen aus einer sehr genauen Kenntnis dessen, was ist. Quer durch die Geschichte lässt sich das verfolgen. Und trotzdem braucht es meist einen Anstoß, einen Punkt, an dem klar wird: So geht es nicht weiter, wir müssen neu ansetzen. Und dazu braucht es Mut. Und es braucht ein konstruktives Umfeld, in dem sich der Mut entfalten darf.

Denn das Neue, das bringt ja niemand einfach so mit. Man kann Ideen haben und Vorschläge. Man kann neues Wissen einbringen und positive Erfahrungen, die man woanders gesammelt hat. Ja, sicherlich. Aber nichts von dem würde sich doch durchsetzen ohne die Resonanz der anderen. Und das meine ich mit einem konstruktiven Umfeld. Es braucht Menschen, die bereit sind, mitzudenken, mitzugehen. Menschen, mit denen man die Dinge gemeinsam gestaltet. Und ich glaube, darauf freue ich mich am meisten. Auf die vielen Menschen, die gemeinsam mit mir den Mut haben, Neues zu beginnen.

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• Alexandra Mantler