Moment
Trieben. Identitätsverlust einer Stadt
Wenn der Magnesit-Weltkonzern nur noch Schutthallen hinterlässt
10. November 2025, 15:30
Mehr als einhundert Jahre lang war das obersteirische Trieben bekannt für den Abbau von Magnesit und dessen Verarbeitung zu Feuerfestprodukten für die Stahlindustrie. Das Magnesitwerk, das das Stadtbild dominiert hat, hatte in seiner Hochzeit in den 1970er-Jahren 1.200 Mitarbeiter. In den 1990er-Jahren wurde der Abbau von Magnesit eingestellt; ab den 2000er-Jahren begann ein radikaler Stellenabbau. 2022 wurde das Werk ganz geschlossen. Seit eineinhalb Jahren wird das Werksgelände, das sich über mehr als sieben Hektar mitten in der Stadt erstreckt, niedergerissen. Das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt, ein 144 Meter hoher Schornstein, wurde heuer im Oktober gesprengt.
Ein neuer Großkonzern soll das Gewerbegebiet kaufen, heißt es vom derzeitigen Besitzer. Anfang kommenden Jahres soll der Vertrag unterzeichnet werden. Wer das sein wird, darüber herrscht Stillschweigen. Die Bürgerinnen und Bürger von Trieben hoffen vor allem auf viele neue Arbeitsplätze. Wofür die Stadt in Zukunft stehen wird, kann derzeit noch niemand sagen.
Sendereihe
Gestaltung
- Jonathan Scheucher
