Sound Art: Zeit-Ton

Kölner Pionierwerke der elektronischen Musik

Zeitgenössische Musik verstehen: Dietmar Hellmich erhellt zentrale und dezentrale Werke der Musikgeschichte. Diesmal: Kompositionen aus dem Studio für Elektronische Musik des WDR in Köln.

Das Studio für Elektronische Musik in Köln war seit den 1950er-Jahren berühmt berüchtigt für experimentelle Musik aus dem Lautsprecher, für "Radio Cologne Sound", wie es Thomas Pynchon nannte. Tontechniker und Komponisten trafen im Studio zusammen, um ungehörte Klänge in stringente Konzeptionen zu zwingen, Freitags wurden Debatten geführt.

Zu den Komponisten, die jahrelang selbst im Studio Bänder klebten und mit den neuesten Gerätschaften Versuche anstellten, kamen Gäste mit zum Teil eher poetischem Zugang zur Technik - wobei der poetischste Titel der Track-List, "Morgenröte", ironischerweise vom Techniker Heinz Schütz stammt, der, als Schöpfer eines Stücks zur Zeit der Studiogründung bekannt geworden, den Komponistenstatus stets von sich wies.

Im Detail betrachten wir das äußerst abstrakte Werk "Essay""(1957/58) von Gottfried Michael Koenig, das konsequenten Serialismus auf die Grundelemente des Klangs anwendet. Der Streifzug endet bei der ersten eingeladenen Komponistin, Younghi Pagh-Paan, die sich 1991 vom Studio Sternenklänge wünschte.

Sendereihe

Gestaltung

  • Dietmar Hellmich