Im Gespräch

Ali Vaez, Iran-Projektleiter und Senior Adviser der International Crisis Group

"Der Iran ist am Boden, aber nicht außer Gefecht"
Rosa Lyon im Gespräch mit dem Iran-Projektleiter und Senior Adviser der International Crisis Group Ali Vaez

Ali Vaez war maßgeblich an der Brückenbildung zwischen dem Iran und Großmächten im Rahmen des Atomabkommens von 2015 beteiligt. Er ist Iran-Projektleiter und Senior Adviser der International Crisis Group, einer unabhängigen Organisation, die weltweit Konflikte analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet. Nicht im Auftrag von Regierungen, aber finanziert von demokratischen Staaten, Stiftungen und privaten Spendern. Ali Vaez ist im Iran geboren und aufgewachsen. Zum Studium - ursprünglich Technik und Atomphysik, später internationale Beziehungen - ging er in die USA, heute lebt er in Genf. In den vergangenen Jahren hören und lesen wir von Protesten gegen die Repressionen des Regimes und vom internationalen Druck, insbesondere nach der Wiederinkraftsetzung von UN-Sanktionen wegen Irans umstrittenen Atomprogrammes. Nach den überraschenden Luftangriffen Israels und der USA auf iranische Nuklearanlagen und auf Wohnhäuser im Sommer 2025 kam zur politischen Isolation Teherans gegenüber Europa und den USA noch die lähmende Angst der Bevölkerung vor weiteren Angriffen. Vor allem aber leiden die Menschen unter dem wirtschaftlichen Abstieg. Vor dem Hintergrund des schwächer werdenden regionalen Einflusses des Iran, vor allem durch das gestürzte Assad-Regime in Syrien, spricht Ali Vaez von zunehmender Unsicherheit. Er beschreibt die wachsende Rolle der Türkei und die sich daraus ergebenden geopolitischen Verschiebungen in der Region. Und er zeichnet einen klaren Plan für Deeskalation im Nahen Osten.

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