Jordi Savall

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Gedanken

JORDI SAVALL, Musiker

"Ich bin ein glücklicher Mensch". Jordi Savall spricht über die Kunst das Alter mit Anstand und Liebe zu meistern.

Kennen Sie den Film Die siebente Saite? In diesem französischen Streifen von Alain Corneau aus dem Jahr 1991 greift Gérard Depardieu - ausstaffiert mit Schönheitsfleck und Allongeperücke - zur Gambe und entlockt dem Instrument die schönsten Töne. Der Ghostplayer, der anstelle des Kinostars die Viola da Gamba spielt, ist Jordi Savall. Der Gambist, Dirigent und Ensembleleiter gilt als einer der renommiertesten Musiker im Genre der sogenannten Alten Musik und wo der Katalane auftaucht, sind die Konzertsäle voll. Heuer, am 1. August feiert der in Igualada geborene Jordi Savall seinen 85. Geburtstag.

Ausgebildet in Barcelona und der Schweiz, machten ihn seine Interpretationen Alter Musik wie auch seine Arbeit als Dozent und Forscher zu einem der wichtigsten Künstler der Szene. 1987 gründete Jordi Savall seine Capella, mit der er seither ein historisches Projekt nach dem anderen realisiert. Dabei sind es nicht immer die überlieferten Kompositionen mehr oder minder bekannter Musiker - ihn interessieren die kulturellen Bedingungen, unter denen die Musik entstand.

Seit Jahren kann man sich nicht sicher sein, wohin ihn sein kreativer Drang führt. Über 200 Veröffentlichungen umfasst sein bisheriges Oeuvre, das auch die Erforschung der klassischen Musik Armeniens, der Türkei, keltischer Traditionen, aber auch neue Interpretationen bekannter Barockmusik wie Bachs Brandenburgische Konzerte umfasst.

Mit den von ihm gegründeten Les Musiciennes du Concert des Nations - einem rein weiblich besetzten Originalklangensemble - eröffnet Jordi Savall am 17. Jänner die Resonanzen - das Festival Alter Musik im Wiener Konzerthaus. Beim Auftaktkonzert stehen Werke von Antonio Vivaldi auf dem Programm, die der Komponist einst für seine Schülerinnen des venezianischen Mädchenwaisenhauses Ospedale della Pietà komponiert hat.

Sendereihe

Gestaltung

  • Gerhard Hafner