Stiegenhaus der Leipziger Oper

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Stimmen hören

Für immer im Opernarchiv verräumt?

Werktitel von Delibes und Maillart, Nessler und Lortzing, die einmal "klingende" Titel waren

Nicht nur Erfolgskomponisten vom Kaliber eines Karl Goldmark oder eines Giacomo Meyerbeer sind - mit den seltenen Ausnahmen punktueller "Wiederentdeckung" - von den deutschsprachigen Opernspielplänen verschwunden. Speziell die einst sogenannten "Kleinmeister", mit ihren dem ungeschulten Publikum entgegenkommenden, melodiesatten Bilderbuch-Geschichten hat es voll erwischt. Das geht vom "Trompeter von Säckingen" des Viktor Nessler über Friedrich von Flotows "Alessandro Stradella" bis zu "Der Widerspenstigen Zähmung" von Hermann Goetz (einem Vorläuferstück zum Musical "Kiss Me, Kate"!), jeweils solideste, professionellst aufs Papier gesetzte romantische Nummernopern, aus denen sich so manches nachsingen ließ. Die gewissermaßen zu deutschen Spielopern umgemodelten "opéras comiques", die nicht unter ihren französischen Originaltiteln, sondern nur in den Übersetzungen geläufig waren, sind in den Archiven unter noch dickeren Staubschichten versteckt. Der einst allgegenwärtige "Johann von Paris" von Boieldieu, Adolphe Adams "Wenn ich König wär", auch (Verwechslungsgefahr!) Leo Delibes' "Der König hat's gesagt", Maillarts "Das Glöckchen der Eremiten" - alles mit Musikstücken ausgestattet, in denen lyrische Tenöre glänzen konnten. Alte Klavierauszüge auf Flohmärkten, alte "Opernführer" erinnern einen immer wieder an diese Werktitel, aber gibt es überhaupt Aufnahmen? Dies sehr wohl, und noch mehr von den Bühnenstücken von Albert Lortzing, dessen 175. Todestag in den Jänner 2026 fällt.

Sendereihe

Gestaltung

  • Chris Tina Tengel