Europa-Journal

1. Katalonien auf Unabhängigkeitskurs
2. Das Erbe der LPG - Ostdeutschlands Landwirtschaft ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR
3. Der Balaton: Die Riviera der DDR-Bürger
4. Aus Ostdeutschland zum Einkaufen nach Polen

Moderation: Brigitte Fuchs


Katalonien auf Unabhängigkeitskurs

Kataloniens nationalistischer Regierungschef Artur Mas hatte mit seinen bisherigen Versuchen, die Trennung von Spanien voranzutreiben, wenig Erfolg. Eine unverbindliche Volksbefragung im vergangenen November wurde vom Verfassungsgericht verworfen. Jetzt will Mas die spanische Verfassung aushebeln: Bei den vorgezogenen Regionalwahlen am 27. September treten die separatistischen Parteien mit einer gemeinsamen Liste an, deren einziger Programmpunkt die Unabhängigkeit von Spanien ist. Das Wahlergebnis wird Mas als Plebiszit behandeln: im Fall einer Mehrheit will er "innerhalb eines Jahres" die Unabhängigkeit von Spanien erklären. Ein Bericht von Josef Manola


Das Erbe der LPG - Ostdeutschlands Landwirtschaft ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR

Sie waren die ostdeutsche Spielart der sowjetischen Kolchosen-Wirtschaft: Die LPG, Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften. Schon kurz nach Gründung der DDR wurden die bis dahin freien Bauern mit mehr oder weniger Druck in diese neuen Agrar-Produktionsformen gezwungen. Ein Jahr vor dem Mauerbau 1961 war die Umgestaltung abgeschlossen. Nach der Wende 1989 konnten sich die Menschen in der Landwirtschaft entscheiden: Weiter in dieser Organisation mit geregelter Arbeitszeit bleiben oder Herr auf eigenem Grund und Boden werden. Stefan May hat in Sachsen zwei Betriebe besucht, die jeweils für eine der beiden Varianten stehen.


Der Balaton: Die Riviera der DDR-Bürger

Während der Zeiten des Eisernen Vorhangs war der Balaton/Plattensee eines der beliebtesten Ferienziele von DDR-Bürgerinnen und -Bürgern. Man fühlte sich freier als daheim, konnte an den Kiosken sogar Westzeitungen erwerben. Organisierte Reisen wurden zwar von Stasi-Spitzeln überwacht, doch da der Plattensee auch bei Westdeutschen Urlaubern hoch im Kurs stand, konnten viele sich hier mit Verwandten treffen, die in den Westen geflüchtet waren. Gegenüber den Westlern fühlten sich die Ostdeutschen oftmals als Menschen zweiter Klasse behandelt, verfügten sie doch über keine harte Westmark. Reminiszenzen an vergangene Zeiten von Stephan Ozsvath


Aus Ostdeutschland zum Einkaufen nach Polen

Auch ins Nachbarland Polen reisten DDR-Bürger während ihrer Ferien. Hier waren es allerdings weniger die landschaftlichen Schönheiten der Ostsee oder der Berge in der Tatra, von denen die Ostdeutschen angelockt wurden, als die Möglichkeiten in den kleinen privat geführten Boutiquen modische Kleidung zu erstehen - etwas, das es in der DDR nicht gab. Zu Solidarno??-Zeiten gab es außerdem die Möglichkeit, sich mit politischen Aktivisten auszutauschen. Ein Austausch der den Teilnehmern der Jugendlager, die eigentlich der politischen Indoktrination dienen sollte, zwar streng verboten war, aber in den 1980er Jahren dennoch funktionierte. Ein Bericht von Henryk Jarczyk

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