Auch Österreich von Vulkanasche betroffen
Luftraum über Europa gesperrt
Der Luftraum über große Teile Europas ist wegen der Aschenwolke aus Island gesperrt. Auch Österreichs Luftraum wird gesperrt: Laut Austro Control werden aufgrund der von Norden kommenden Aschewolke die Airports von Wien, Salzburg und Linz am frühen Abend geschlossen.
8. April 2017, 21:58
Sperre am Abend
Ändert sich nichts an den aktuellen Prognosen, dann muss auch Österreichs Luftraum im Verlauf des Freitags gesperrt werden. Nach derzeitiger Sicht wird ab 19.00 Uhr im oberen nördlichen Luftraum nichts mehr gehen. Um 20.00 Uhr werden die Airports Wien, Linz und Salzburg geschlossen, die restlichen werden am späten Abend folgen, so Sprecher Peter Schmidt. Man werde sich aber bemühen, Graz und Klagenfurt möglichst lange offen zu halten.
Sicherheit hat Vorrang
Bereits zu Mittag wird der Luftraum unseres nördlichen Nachbarlandes Tschechien gesperrt, danach wird es langsam auch für die Alpenrepublik ernst, Austro Control war deshalb dabei, die entsprechenden Maßnahmen und Vorkehrungen treffen. "Sicherheit hat oberste Priorität", betonte Sprecher Markus Pohanka. Durch die stufenweise Schließung könnten Maschinen, die es nicht mehr nach Wien, Linz oder Salzburg schaffen, eventuell noch nach Graz, Klagenfurt oder Innsbruck ausweichen.
Nachrichten 10.00
Austro Control-Sprecher Markus Pohanka im Telefon-Gespräch mit
Abstimmung mit Nachbarländern
Die Austro Control ist dabei, sich mit den sechs heimischen Flughäfen, den Luftlinien und Piloten sowie den Nachbarländern abzustimmen. Wie weitreichend die Maßnahme ist, lässt sich daran erkennen, dass täglich etwa 4.000 Maschinen über Österreich unterwegs sind, allein in Wien-Schwechat gibt es pro Tag an die 1.000 Starts.
Prognosen gehen nur bis Mitternacht
Wie lange die angekündigte Sperre andauern wird, war laut Pohanka vorerst nicht absehbar. Die genauen Prognosen bezüglich der Vulkanaschewolke würden aktuell nur bis Mitternacht reichen.
AUA: Umbuchen möglich
Die AUA empfiehlt Passagieren, sich zu informieren, bevor sie zum Flughafen aufbrechen. Die AUA bemüht sich, Fluggäste zu versorgen und Flüge umzubuchen, sagt Sprecherin Pia Stradiot.
Wie lange die Sperre dauert, ist völlig ungewiss. Sie gilt übrigens auch für die Eurofighter, nicht aber für Flüge mit Rettungshubschraubern.
Mittagsjournal, 16.4.2010
Gesamt-Europa betroffen
Wegen der Aschewolke werden am Freitag nach Angaben der europäischen Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol 60 Prozent aller Flüge in Europa ausfallen. Die Wolke werde mindestens noch für die nächsten 24 Stunden den Flugverkehr lähmen, teilte die Behörde in Brüssel mit. Zwölf Länder in Europa hätten ihren Luftraum ganz oder teilweise gesperrt.
Deutschland per Luft nicht erreichbar
In Deutschland sind praktisch alle großen Flughäfen geschlossen: wie zb Hamburg, Köln, die beiden Flughäfen in Berlin, Tegel und Schönefeld, und der mit Abstand größte Flughafen in Frankfurt. Die Passagiere nehmen es gelassen. Viele versuchen auf Züge umzusteigen, aber auch die Bahn muss sich noch auf die neue Situation einstellen - manche Züge auf wichtigen Verbindungen sind übervoll.
Betroffen von den Flughafenschließungen ist selbst die Kanzlerin. Angela Merkel ist auf dem Weg zurück von ihrer USA Reise. Wo sie landen kann und wird ist noch unklar. Einzelne Flughäfen sind noch offen - etwa München, aber auch diese Airports könnten noch am Nachmittag den Betrieb aussetzen. Eine Sprecherin der deutschen Flugsicherung meint, die Störung des Flugverkehrs wird voraussichtlich noch bis Anfang nächster Woche andauern - grundsätzlich sei bis jetzt aber nicht absehbar wann sich die Lage normalisieren wird.
Mittagsjournal, 16.4.2010
GB: Gesamter Luftraum gesperrt
In Großbritannien bleibt der gesamte Luftraum bis mindestens Samstag Morgen gesperrt, zum zweiten Mal ist die Sperre verlängert worden und es ist noch kein Ende in Sicht. Die Aschewolke zieht nur langsam über die Insel in Richtung Osten hinweg und bringt zugleich neue Aschepartikel aus Island. Die britische Gesundheitsbehörde gibt Entwarnung, nur eine geringe Menge an Aschepartikeln würde den Boden erreichen, es bestehe keine Gefahr für die Gesundheit.
Insgesamt sitzen rund 600.000 Passagiere fest. Sehr eingeschränkten Flugverkehr gibt es nur in Nordirland und Teilen Schottlands, wo große Löcher in der Aschewolke festgestellt worden sind. Eine kleine Anzahl an Maschinen aus Übersee durfte in der Nacht diese Flughäfen ansteuern. Heute wird bis zum Abend von Fall zu Fall entschieden, ob Flüge starten und landen dürfen. Die Flughäfen sind wie ausgestorben. Viele versuchen per Fähre oder Eurostar nach Kontinentaleuropa zu gelangen, Eurostar teilt mit, dass die Züge für die nächsten Tage voll sind. Es sind innerhalb von 24 Stunden 10.000 Buchungen eingegangen.
Mittagsjournal, 16.4.2010
Frankreich dehnt Sperre aus
In Frankreich bleiben die Flughäfen bis mindestens 20 Uhr gesperrt. Darunter auch die beiden großen Pariser Flughäfen Charles des Gaulle und Orly.
Eigentlich sollten die 25 betroffenen französischen Flughäfen ja nur bis heute 14 Uhr geschlossen bleiben. Viele haben die Hoffnung deshalb nicht aufgegeben und sogar am Flughafen übernachtet. Vergebens. Die Flughäfen bleiben geschlossen. Hier trifft das besonders viele Urlauber, denn in Frankreich beginnen erst heute verspätet die Oster-Ferien. Und um das Reisechaos hier quasi perfekt zu machen ist neben den gesperrten Flughäfen auch noch seit Tagen ein Streik bei der französischen Eisenbahn. Etliche Verbindungen vor allem in die Provence und an die Cote d'Azur fallen aus.
Mittagsjournal, 16.4.2010
Austro Control
Flughafen Wien
Teletext.ORF.at
Flughafen Wien Auskünfte auf Teletext.ORF.at ab Seite 827
Teletext.ORF.at