Nach Luftraumsperre

Hälfte der Flüge gehen wieder

In Europa sind drei Viertel des Luftraums offen. In 19 Ländern dürfen Flugzeuge wieder starten und landen, die Hälfte der sonst üblichen 28.000 Flüge können abgewickelt werden. Jedoch gelten in 11 Staaten noch immer Flugverbote, sagte die europäische Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol in Brüssel.

Kontrollierte Sichtflüge in Deutschland

Der Luftraum über Großbritannien ist nach wie vor gesperrt. Geschlossen sind auch die Flughäfen in Polen, Dänemark, Finnland und Deutschland. Allerdings waren auf deutschen Flughäfen Starts und Landungen möglich. Die Piloten haben die Erlaubnis, kontrollierte Sichtflüge durchzuführen. In den Niederlanden wird der Luftraum nun phasenweise geöffnet.

Beruhigung an vielen Orten

Die beiden großen Pariser Flughäfen Charles de Gaulles und Orly sind auch wieder offen, heute konnten etwa dreißig Prozent der nationalen und internationalen Flüge abgewickelt werden. In Belgien, Ungarn und der Schweiz kommt der Flugverkehr ebenfalls wieder langsam in Gang.

Wolke dreht Richtung Nordpol

Die Vulkan-Aschewolke wird nach Schätzungen der Genfer Welt-Wetterorganisation Ende der Woche Richtung Nordpol abdrehen. Der Grund dafür ist ein Tiefdruckgebiet mit Regen, das sich über Island entwickeln und zu neuen Winden führen wird.

Abendjournal, 20.04.2010

Urlauber werden heimgeholt

3.000 Personen sind bereits aus dem Ausland heimgebracht worden, berichtet der Reiseveranstalter TUI Österreich. Heute ist die letzte Maschine Richtung kanarische Inseln abgeflogen, um Urlauber nach Hause zu holen, dann sei die Sonder-Aktion beendet, heißt es bei Tui.

Schiffe werden umgeleitet

Wegen des Vulkanausbruchs haben auch Kreuzfahrtschiffe im Mittelmeer ihre Route geändert: statt in Mallorca haben die Schiffe in Genua angelegt. Von dort aus konnten die Passagiere mit Bussen Richtung Heimat fahren. Mehr als 1.000 Personen haben diese Möglichkeit genutzt, hunderte andere nahmen ein preisgünstiges Angebot an und verlängerten ihre Schiffsreise um eine Woche.

Ausweichen auf Bahn und Bus

Auch seitens der Austrian Airlines werden Ersatzverbindungen per Bus angeboten: dazu gehören Brüssel, München, Düsseldorf, Hamburg und Mailand.

Auch die ÖBB verzeichnen nach wie vor einen starken Andrang von Passagieren. Besonders groß sei die Nachfrage nach Verbindungen nach Deutschland und in die Schweiz. die Auslastung der Züge im Fernverkehr beträgt seit Freitag nach ÖBB-Angaben 100 Prozent - das ist doppelt so viel wie sonst.

Abendjournal, 20.04.2010

Piloten müssen selbst entscheiden

Der Luftraum über Österreich ist weiterhin offen, AUA oder Flyniki melden fast Vollbetrieb. Möglich wurde das auch, weil nun verstärkt den Piloten die Verantwortung übertragen wurde, ob trotz Aschenwolke geflogen wird. Eine Entscheidung die von der Pilotenvereinigung Cockpit auch kritisiert wird.

Druck auf Piloten groß

Die Testflüge der Airlines am Wochenende seinen reiner Populismus, erst die Messflüge von gestern haben erste echte Daten geliefert, sagt AUA Pilot und Chef der Vereinigung Cockpit Christoph Mair. Die Pilotenvereinigung stößt sich an der schwammigen Ausdrucksweise, dass Probleme mit der Vulkanasche erwartet werden. Sollte etwas passieren, putze man sich an den Piloten ab, auch wirtschaftlicher Druck der Airlines laste immer wieder auf den Piloten.

Mair widerspricht mit seinen Aussagen auch dem Pilotenausbildner der AUA Dieter Watzak Helmer, der die neuen Regeln für absolut sicher hält.

Abendjournal, 20.04.2010

Interview mit Cockpit-Chef Mair

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