Euroländer suchen Lösungen

Finanzminister in Bedrängnis

Der Tiefststand des Euro seit vier Jahren überschattet das heutige Treffen der Finanzminister der Eurozone. Vor einer Woche war das milliardenschwere Rettungspaket geschnürt worden. Nun sucht man nach nachhaltigen Maßnahmen, damit die Schulden in den Euroländern rasch abgebaut werden und das Vertrauen der Finanzmärkte wieder steigt.

Abendjournal, 17.05.2010

Juncker besorgt über Euro-Zukunft

Erste Hilfe wurde schon geleistet - nun geht es an die Umsetzung langfristiger Maßnahmen, um den Euro wieder zu stabilisieren. Denn obwohl vor einer Woche der 750 Milliarden Euro schwere Rettungsschirm gespannt wurde, fassen die Märkte kein Vertrauen. Der Euro verliert im Vergleich zum Dollar rapid an Wert. Jean Claude Juncker, der Luxemburgische Premierminister und Vorsitzender der Eurogruppe, ist nicht besorgt über den aktuellen Wechselkurs sondern über dessen rapide Verschlechterung.

Pröll: Schuldenbremse

Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) wertet es als Erfolg, dass angeschlagene Länder wie etwa Griechenland seit dem Schnüren des Rettungspaketes niedrigere Risikoaufschläge zahlen müssen. Allerdings verlangt er, dass Europa auf die Schuldenbremse steigen müsse. Das werde mit Portugal und Spanien heute und mit all jenen, die übermäßige Defizite haben auch in Zukunft. Durchgriff und Einblick müsse erhöht werden.

Schäuble: Politik gefordert

Auch der deutsche Finanzminister verlangt, dass nun gespart werden müsse. Doch auch die Finanzmärkte müssten rasch reguliert werden, fordert Wolfgang Schäuble. Die Hedge-Fonds-Richtlinie sollte morgen beschlossen werden. Die EU müsse aus der Phase der Ankündigung herauskommen. Nicht die Märkte dürften die Regeln setzen sondern die Politik.


Schon morgen könnten die 27 Finanzminister einen ersten Schritt in Richtung Hedgefonds-Regulierung beschließen.