Petition an Nationalrat übergeben

Erhöhung des Pflegegelds gefordert

Das Pflegegeld sollte dringend wertangepasst werden. Das verlangt der Österreichische Zivil-Invalidenverband und hat dem Nationalrat heute 12.000 Unterschriften übergeben. In einer Petition wird eine automatische Erhöhung des Pflegegeldes gefordert. Jetzt muss sich das Parlament damit beschäftigen.

Mittagsjournal, 30.06.2010

Immer mehr Menschen pflegebedürftig

Der Pflege-Bereich werde künftig zu einem massiven Problem, weil immer mehr Menschen pflege-bedürftig werden, sagt Klaus Voget, Präsident des Zivil-Invalidenverbandes. Trotz dieser bekannten Tatsache unternehme die Politik zu wenig oder gar nichts.

Als ersten wichtigen und längst überfälligen Schritt sollte das Pflegegeld erhöht werden, automatisch jedes Jahr. "Das ist leider bis dato ein- bis zweimal vor Wahlen passiert", beklagt Voget, "wir wollen aber eine dauerhafte Valorisierung, so dass das Pflegegeld in seinem Wert erhalten bleiben kann."

12.000 Unterschriften

Ende Mai waren fast 360.000 Personen in Österreich so pflegebedürftig, dass die Pflegegeld bekommen haben. Die Petition mit knapp 12.000 Unterschriften soll das Verlangen nach einem wertgesicherten Pflegegeld unterstreichen, sagt Klaus Voget. Schließlich sei das kein Anliegen von ein paar abgehobenen Funktionären, sondern eines, das hunderttausende Menschen in Österreich betreffe.

Thema für Parlament

Wegen dieser Petition muss sich jetzt das Parlament mit dieser Forderung auseinandersetzen, sagt der Präsident des Zivil-Invalidenverbandes. Zusätzlich zur Erhöhung des Pflege-Geldes wäre es wichtig - etwa die mobile Betreuung auszubauen. Es fehle aber offenbar an politischem Mut. Denn natürlich würden die notwendigen Maßnahmen auch Geld kosten.

Die Behinderten-Organisation Zivil-Invalidenverband hat etwa 25.000 bis 30.000 Mitglieder, sagt Klaus Voget, und war maßgeblich an der Einführung des Pflegegeldes im Jahr 1993 beteiligt.