Bei internationaler Aids-Konferenz

Auma Obama stellte in Wien CARE-Projekte vor

Wien steht ganz im Zeichen von Aids. Nach den zwei prominenten Amerikanern, Ex-Präsident Clinton und Microsoft-Gründer Gates, trat bei der internationalen AIDS-Konferenz Auma Obama auf, die Halbschwester von US-Präsident Barack Obama. Mit ihrem Anti-Aids-Programm in Kenia "Fighting Poverty - Fighting HIV-AIDS" (als Armutsbekämpfung ist gleich Aids-Bekämpfung) will sie vor allem die Jugend erreichen.

Abendjournal, 20.07.2010

CARE-Projekte in Kenia

"Fighting Poverty - Fighting HIV/Aids" lautet das Motto der internationalen Institution CARE im Umgang mit der Aids-Epidemie. Die (Halb-)Schwester des US-Präsidenten engagiert sich tatkräftig für CARE USA und betreut vor allem Projekte in Kenia. Auch wenn es immer wieder Rückschläge in diesem Kampf gibt: Auma Obama und ihre internationale Kollegen zeigten sich am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz allesamt optimistisch, was mittel- und langfristige Resultate betrifft. Auch bezüglich der Welt-Aids-Konferenz glauben die Fachleute an positive Ergebnisse.

Zusammenhang mit sozialen Aspekten

Neben der Vertreterin mit dem berühmten Nachnamen stellten Österreich-Geschäftsführerin Andrea Wagner-Hager, deren Kollege Anton Markmiller aus Deutschland und die US-Repräsentantin Helene D. Gayle Details ihrer Arbeit vor. Letztere ist neben ihrem Engagement als Präsidentin von CARE USA derzeit beratend für Präsident Barack Obama tätig.

Im Mittelpunkt der Tätigkeit von CARE steht die Überlegung, dass die Immunschwäche immer in Zusammenhang mit sozialen Aspekten gesehen werden muss. Das Problem wird nicht nur aus gesundheitlicher und gesundheitspolitischer Sicht betrachtet, sondern so ganzheitlich wie möglich. Als wichtige Bausteine wurden Bildung, Aufklärung und Wissen genannt. Die Projekte und Kampagnen müssen "nicht langweilig und nicht bedrohlich" sein, um auch Jugendliche zu erreichen und über einen längeren Zeitraum zu begleiten, schildete Auma Obama einen Aspekt ihrer Arbeit.

Lernen, Nein zu sagen

CARE sieht die Problematik aus einer breiteren Perspektive: in Afrika steht etwa "zu lernen, "Nein!" zu sagen", im Mittelpunkt, wie Obama eindrücklich und in beinahe perfektem Deutsch schilderte. Vor allem die schwächsten der Gesellschaft, Frauen und Kinder, müssten in die Lage gebracht werden, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Das sei nicht mit Predigten über sexuelle Enthaltsamkeit zu verwechseln: Natürlich sei grundsätzlich auch Zustimmung erlaubt - mit Schutz und wenn die Betroffenen dies wirklich wollen. Vielmehr müsse man Rahmenbedingungen schaffen - nicht zuletzt wirtschaftliche - die Selbstbestimmung fördern und ermöglichen. "Erst wenn junge Frauen erkennen, was möglich ist, haben sie die Kraft, etwas zu ändern", betonte Obama und verwies nachdrücklich darauf, dass das gesamte Umfeld profitieren kann, wenn man Frauen und Mädchen stärkt.

Faktor Armut

Armut spiele sowohl in der Prävention als auch in der Therapie HIV-Infizierter eine große Rolle. CARE implementiert im übrigen keine eigenen Projekte, sondern versucht, mit bereits lokal etablierten Institutionen zu kooperieren. Das helfe auch bei anderen Hilfsprojekten, auf die auch Angesichts der HIV/Aids-Problematik nicht vergessen werden dürfe.

Empfang für Auma Obama

Die Halbschwester des amtierenden US-Präsidenten (die beiden haben denselben Vater, wuchsen aber getrennt von einander auf, Anm.) ist am Montag von Bundespräsident Heinz Fischer und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) empfangen worden.