Abbruch der Maßnahmen gegen die Ölpest
Tropensturm im Golf von Mexiko erwartet
Nachdem das Ölleck im Golf von Mexiko vergangene Woche provisorisch abgedichtet werden konnte, gerät der Einsatz im Golf wieder in Schwierigkeiten. Ein Tiefdruckgebiet in der Karibik hat sich zu einem Tropensturm entwickelt und nimmt auf seinem Weg in Richtung Golf von Mexiko stetig an Stärke zu.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.07.2010
Notstand in Louisiana ausgerufen
Tropensturm Bonnie könnte den Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko bis zu zwei Wochen zurückwerfen. Der Sturm zieht derzeit über die Bahamas und Teile Floridas. Voraussichtlich wird er am Samstag die von der Ölpest betroffene Golfregion erreichen. Nach derzeitigen Berechnungen soll Bonnie am Sonntag den US Bundesstaat Louisiana erreichen. Der Gouverneur von Louisiana hat bereits den Notstand ausgerufen.
Entlastungsbohrung muss abgebrochen werden
Wie viel Öl durch den Sturm an die US Küste gebracht werden könnte, ist unklar. Auf jeden Fall mussten alle Maßnahmen im Kampf gegen die Ölpest vorerst eingestellt werden. Aus Sicherheitsgründen wurden all jene Schiffe, die täglich riesige Mengen Öl aus dem Meer aufsaugen, in die Häfen gebracht. Auch die Entlastungsbohrungen, die das Ölleck endgültig abdichten sollen, wurden abgebrochen. Dabei hätte die erste dieser Entlastungsbohrungen schon dieses Wochenende abgeschlossen werden sollen. Durch die Entlastungsbohrung soll der Druck von dem Ölleck genommen werden. Das Leck am Meeresboden soll mit Zement und Schlamm geschlossen werden.
Ungewiss, ob Verschluss dem Sturm standhält
Seit einer Woche befindet sich eine Verschlusskappe über dem Ölleck. "Die gute Nachricht ist, dass die provisorische Kappe, die das Ölleck weitgehend abdichtet, über dem Bohrloch bleibt", so der Einsatzleiter im Kampf gegen die Ölpest Thad Allen. Ob die Kappe trotz des Unwetters hält, ist ungewiss. Sie wird in den nächsten Tagen unbeaufsichtigt sein, da auch die Unterwasserroboter, die das Provisorium überwachen, derzeit an Land gebracht werden. Experten glauben aber, dass das Provisorium in 1500 Metern Tiefe von dem Unwetter nicht.